SkyNews.ch Dezember 2021
Luftfahrt wird effizienter und ökologischer
Geschätzte Leserinnen und Leser
Viele der auf den nächsten Seiten abgebildeten Airliner werden wohl nie mehr fliegen. Coronabedingt wurden sie – die A380 allen voran – viel früher als geplant aus dem Verkehr gezogen und durch effizientere und ökologischere Typen ersetzt. Die Pandemie hat die Luftfahrt nachhaltig verändert. Nicht nur werden die Flotten der Airlines jünger und klimafreundlicher, auch bei den Flughäfen ist die Dekarbonisierung neben der Pandemie derzeit das Thema Nummer 1 (siehe auch Seite 24).
Während neue Antriebssysteme, etwa mit Strom auf der Kurzstrecke oder Wasserstoff auf der Langstrecke, aufgrund der notwendigen Zertifizierung noch eine lange Durststrecke vor sich haben, zeigt sich, dass mit alternativen Treibstoffen relativ rasch und einfach bestehende Triebwerke und somit heute fliegende Flotten versorgt werden könnten. SAF (Sustainable Aviation Fuel) ist mittlerweile auch unserer obersten Umwelt- und Luftfahrtministerin, Bundesrätin Simonetta Sommaruga, ein Begriff und wird dem Vernehmen nach auch von ihr als Teil der Lösung der Klimaproblematik im Luftverkehr anerkannt.
Nur: SAF ist viel teurer als herkömmliches Kerosin. Um die Dekarbonisierung zu finanzieren, müssen Airlines und Flughäfen zuerst wieder Geld verdienen. Ohne staatlichen Support dürfte SAF deshalb im globalisierten Luftverkehr einen schwierigen Start haben.
Eine interessante Lektüre und nach wie vor gute Gesundheit wünscht
Hansjörg Bürgi, Chefredaktor und Verleger
Inhaltsübersicht
SkyStory
Das Corona-Grounding
Bilder, die man sonst nur von Flugzeugfriedhöfen aus den USA kennt, bieten sich seit 2020 auch in Europa: reihenweise abgestellte Airliner. Die grössten Storage-Centers sind Lourdes-Tarbes am Fuss der Pyrenäen und Teruel im Nordosten von Spanien. Die Pandemie hat dem Betreiber Tarmac Aerosave einen unerwarteten Boom beschert.
SkyForce
Vom Fliegerschiessen zur Fliegerdemonstration
Die Zeiten sind längst vorbei, in denen auf der Axalp ganze Hunter-Staffeln mit Kanonen, Raketen und Bomben wirkten. Doch der Hunter kam bei der Axalp-Fliegerdemo 2021 erneut zu Ehren und obwohl die F/A-18 inzwischen die einzigen bewaffneten Kampfflugzeuge der Luftwaffe sind, bot dieser eine eindrückliche Leistungsdemonstration, wie die Fotoreportage von der Axalp zeigt.
SkyTalk
Interview mit Bruno Stefani, Head of Switzerland von Swissport
Das pandemiebedingt laufend wechselnde Flugangebot der Airlines fordert von den Abfertigungsfirmen enorm viel Flexibilität. Wie Swissport damit umgeht und weshalb es keine Entlassungen gegeben hat, erklärt der neue Schweizer Chef von Swissport, Bruno Stefani, im Interview mit SkyNews.ch.
SkyLine
Notlösung hat sich bewährt
Mit Beginn der Corona-Pandemie schnellte der Bedarf an Frachtkapazität in die Höhe. Viele Airlines fanden eine Lösung, indem sie nicht benötigte Passagierflugzeuge als Frachter nutzten und sie dafür sogar umrüsteten. Auch Swiss baute drei Boeing 777-300ER temporär zu «Vollprachtern» um. Seit Ende Oktober 2021 werden nun alle drei wieder im Passagiertransport eingesetzt.
SkyHeli
Goodbye «Kilo Echo»
Am 6. September startete der Kamov Ka-32A12 HB-XKE der Heliswiss International zum letzten Mal auf Schweizer Boden. Der «Kilo Echo», dem in der Geschichte der Schweizer Helifliegerei ein besonderer Platz gehört, wurde nach Hamburg überflogen und von dort aus per Schiff nach Chile zu einem neuen Eigentümer gebracht. Heliswiss International setzt aber weiterhin einen Kamov Ka-32 und einen AS332C1 Super Puma ein.
SkyPort
Jede Menge Hangarplätze
Hangarplätze für Businessjets sind in der Schweiz rar und teuer. Wer aber über die Grenze ins nahe Frankreich blickt, wird auf dem nach Bedarf auch rund um die Uhr geöffneten Zollflughafen Dole-Jura fündig. Die schweizerisch-französische Firma Aero Passion SA von Francisco Agullo bietet eine «State-of-the Art»-Infrastruktur, die Jets bis zur Grösse eines Gulfstream 650 oder Global 7500 aufnehmen kann – und dies zu äusserst attraktiven Konditionen.