In Erinnerung an Jakob (Köbi) Seeholzer

26. Dezember 2019: Am 12. Dezember hat der Himmel den legendären und bekannten Schweizer Gletscherpiloten, Jakob (Köbi) Seeholzer, zu sich aufgenommen. Bei schönstem Flugwetter ist er im Alter von 72 Jahren ganz unerwartet an einem Herzinfarkt verstorben.

Schon früh entdeckte Köbi Seeholzer seine grosse Liebe zu den Bergen und zur Fliegerei. Im Alter von 17 Jahren wurde er Mitglied in der Modellfluggruppe Luzern und im Schweizerischen Alpenclub (SAC). Mit 20 Jahren erfüllte er sich seinen Traum vom Fliegen und absolvierte die Segelflugausbildung bei der Segelfluggruppe Nidwalden in Buochs.  Kurze Zeit später bildete er sich in Beromünster zum Privatpiloten aus und erwarb  bald darauf bei Aline Robard in Sion die Erweiterung für Gletscherlandungen. Eine Leidenschaft, die ihn bis kurz vor seinem unerwarteten Tod nicht mehr los lies.

Mit 40 Jahren erfüllte er sich seinen grossen Traum. Er gründete die Seeholzer-Air und bot 18 Jahre lang gewebsmässige Flüge in die Schweizer Alpen an. Davon zehn Jahre zusammen mit seiner Tochter Diana. Oft traf man Köbi und Diana mit ihren beiden Cessna A185F Skywagon, HB-CWZ und HB-CQB, zusammen mit begeisterten Passagieren, auf den Gletschern an. Die Aministration des einmaligen und erfolgreichen Familienunternehmens erledigte Kobis Frau Antoinette.

Seinen grossen Erfahrungsschatz gab Köbi Seeholzer auch gerne als Gletscherfluglehrer weiter. Unzählige Gletscherpiloten holten sich bei ihm Rat, erkundigten sich nach den Verhältnissen auf den Schweizer Gletschern. Seine Ruhe, seine Übersicht, seine Gebirgskenntnisse und seine fliegerische Erfahrung mit rund 17‘000 Flugstunden haben mich beeindruckt. Er wusste immer ob, wann und wo man landen kann. Seine Landungen hat er sanft, mit leisen Schwingen und gekonnt ausgeführt. Er kannte jeden Gebirgslandeplatz in der Schweiz mit seinen Vor- und Nachteilen.

Als begeisterter Berggänger und Pilot genoss Köbi das grossartige Berg- und Alpenpanorama und die Ruhe auf den Gletschern immer wieder von Neuem. Seine Einstellung zum Leben war geprägt durch Zufriedenheit, Harmonie und Einfachheit. Er war ein grosszügiger, positiv denkender und motivierender Mensch. Die Liebe zu seiner Familie, zur Natur, zu den Bergen und zur Fliegerei prägten sein Leben. Seine Frau Antoinette, seine Töchter Aline und Diana und Enkel waren ihm wichtig. Eine Woche vor seinem Tod startete er mit dem Piper Super Cub HB-PKI in Beromünster, mit Enkel Ignaz auf dem Rücksitz, zu seinem letzten Flug.

„Die Welt ist noch viel schöner von oben gesehen. Ich habe es erfahren, ich kann es verstehen“, sagte Köbi Seeholzer. Jetzt sieht er die Welt für immer von oben. Sein Geist lebt in unseren Herzen weiter.      Heinz Wyss 

Köbi Seeholzer mit einem glücklichen Passagier mit dem Super Cub HB-PKI. Foto Archiv Heinz Wyss

Die zweite Cessna 185 der Seeholzer-Air, die HB-CQB beim Start in Triengen. Foto Jérôme Zbinden

Die knallrote Cessna 185 HB-CWZ der Seeholzer-Air.

 

 

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  1. […] ohne sich je gross in den Vordergrund zu stellen! Er pflegte die ruhige, bescheidene Art! Sky News hat es präzise […]

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