Flughafen Zürich und Swiss mit Sommer 2025 zufrieden

23. August 2025: Die Sommerferienzeit 2025 war für den Flughafen Zürich und die Swiss eine der reisestärksten in der Geschichte. Es reisten so viele Menschen über Zürich wie nie zuvor. Flughafen und Hubcarrier Swiss verzeichneten zudem am 28. Juli einen Spitzentag. Trotz grossem Andrang hätten sie zusammen mit den Flughafenpartnern für einen stabilen Betrieb gesorgt und die Pünktlichkeit gegenüber dem Vorjahr verbessert, teilten die Flughafen Zürich AG (FZAG)  und Swiss vergangene Woche gemeinsam mit.

 

„Wir haben dank über 300 Massnahmen einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht, obwohl die Rahmenbedingungen eher schlechter als im Sommer 2024 waren“, sagt Swiss-Operationschef Oliver Buchhofer. Rund 70 Prozent der Verspätungen seien dem Wetter und den Flugsicherungen in Europa geschuldet. Dennoch steigerte Swiss ihre Abflugpünklichkeitsrate von von 50 Prozent im Sommer 2024 auf 58,6 Prozent. Ziel wären allerdings 70 Prozent. Die Gesamtzufriedenheit der Passagiere habe auf 71 Prozent zugenommen, erwähnte Oliver Buchhofer weiter.

 

Im Juli nutzten über 3,2 Millionen Passagiere den Flughafen Zürich – ein Plus von 4,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Swiss beförderte im Juli 1,8 Millionen Passagiere – zwischen Ende Juni und Mitte August waren es gar knapp über 3 Millionen Fluggäste und damit 2,4 Prozent mehr als 2024. In dieser Zeit führte die Airline fast 22’500 Flüge durch, rund 500 mehr als im letzten Sommer. Reisestärkster Tag war für beide Unternehmen der 28. Juli. An jenem Montag erreichten sie neue Höchstwerte: Insgesamt reisten 115’547 Passagiere über den Flughafen Zürich – davon flogen 63’460 Menschen mit Swiss, so viele wie seit der Pandemie nicht mehr. Allerdings sank der Anteil Umsteigepassagiere auf 26,9 Prozent, so tief war der Transferanteil gemäss FZAG-COO Stefan Tschudin noch nie.

 

Um den anspruchsvollen Sommerreiseverkehr zu bewältigen, hatten Swiss und die Flughafen Zürich AG gemeinsam mit den weiteren Flughafenpartnern verschiedenste Massnahmen umgesetzt. Ein zentrales Instrument ist der Airport Operations Plan (AOP), der seit gut einem Jahr im Einsatz ist. Er stellt allen beteiligten Partnern, inzwischen über 4800 aktiven Nutzern, mobil abrufbare Echtzeitinformationen bereit – von Gatewechseln bis hin zu Wetterlagen. So könnten sie schneller auf verschiedene Situationen reagieren – im besten Fall bevor die Passagiere überhaupt etwas merken. Neu getestet wurde zudem das Target Time Management System (TTMS). Dieses optimiert Ankunftszeiten bei Engpässen und berechnet automatisch die beste Lande-Reihenfolge, um Verspätungen zu reduzieren.

 

Die wichtigsten Kennzahlen haben sich dadurch im Vergleich zum Vorjahr verbessert: «Die Ergebnisse dieses Sommers zeigen, dass die Investitionen und Massnahmen Wirkung zeigen und sowohl für die Reisenden als auch für den Betrieb mehr Stabilität und Zuverlässigkeit bringen», so Stefan Tschudin. Swiss konnte die Pünktlichkeit ihrer Flüge weltweit deutlich steigern. Für alle Flugbewegungen am Flughafen Zürich zusammen lag der Pünktlichkeitswert im Juli bei 51 Prozent – eine Steigerung zum Vorjahr von 9 Prozentpunkten. Insgesamt liegt die Pünktlichkeit im Jahr 2025 bisher bei 65 Prozent. Deutlich zurück ging die Anzahl Flugbewegungen nach 23 Uhr: 21,1 Prozent weniger Starts und 19,5 Prozent weniger Landungen.

 

Stefan Tschudin und Oliver Buchhofer sind sich einig: Entscheidender Faktor für den erfolgreichen Sommerbetrieb in Zürich waren die vielen engagierten Mitarbeitenden, die den Flugbetrieb unter anspruchsvollen Bedingungen sehr gut abwickelten. Oliver Buchhofer: «Ich bin sehr stolz auf unsere Mitarbeitenden in der Luft und am Boden. Dank ihrem Engagement in diesem intensiven Sommer konnten wir unseren Passagieren mehr Pünktlichkeit, Stabilität und Verlässlichkeit bieten.» Die Prozesse am Flughafen Zürich verliefen effizient: 90 Prozent der Passagiere passierten die Sicherheitskontrolle in unter fünf Minuten. Der Betrieb der neuen Gepäcksortieranlage lief weitestgehend stabil. Insgesamt wurden im Juni und Juli über 2,3 Millionen abfliegende Gepäckstücke sortiert, mit einer sehr geringen Quote an zurückgelassenen Gepäckstücken von 0,18 Prozent.

 

Die beiden Operationschefs waren sich auch einig, dass mit diesen über 300 Massnahmen die Pünktlichkeit nur im einstelligen Prozentbereich verbessert werden kann. Ein echter „Befreiungsschlag“, welcher zweistellige Verbesserungsraten ermöglichen würde, wäre der seit Jahren geplante „Straight 16“, also der Geradeausstart von der Piste 16. Ein Hoffnungsschimmer besteht, dass dieser mit dem neuen Sachplan Infrastruktur Luftfahrt (SIL) immerhin bei Bise eingeführt werden könnte. Wenn bei starkem Ostwind auf der Piste 10 nach Osten gestartet werden muss, verliert der Flughafen nämlich rund 30 Prozent seiner Kapazität.

 

Das Fazit aus dem Sommerbetrieb 2025 für Oliver Buchhofer und Stefan Tschudin ist, dass die Verspätungen durch eine enge Abstimmung mit den Partnern reduziert werden können. Doch es sei auch ein rascher Entscheid des Bundesrates beim SIL notwendig. Zudem müssten bei den europäischen Flugsicherungen mehr Ressourcen vorhanden sein. Und die Betriebszeiten der Schweizer Landesflughäfen dürften nicht weiter eingeschränkt werden.   Hansjörg Bürgi