Anklage nach Patrouille-Suisse Unfall von 2016

25. Februar 2021: Der Patrouille-Suisse-Pilot, der 2016 in den Niederlanden beim Training für ein Flugmeeting der niederländischen Luftwaffe in Leeuwarden mit einem Teamkollegen kollidierte und abstürzte, wird angeklagt, wie die Militärjustiz heute mitteilte. Der Auditor wirft dem Piloten vor, beim Annäherungsmanöver Sorgfaltspflichten verletzt zu haben.

Am 9. Juni 2016 starteten die sechs F-5E Tiger der Patrouille Suisse auf der niederländischen Luftwaffenbasis Leeuwarden zu einem Trainingsflug für die bevorstehende Airshow. Als sich die beiden Solisten im Verlaufe des Trainings wieder dem Verband anschliessen wollten, kollidierten zwei F-5 Tiger. Ein Flugzeug wurde dabei unkontrollierbar, der Pilot konnte sich mit dem Schleudersitz retten und zog sich bei der Landung am Fallschirm in einem Gewächshaus nur leichte Verletzungen zu. Das Flugzeug stürzte bei einem Weiher ab und erlitt Totalschaden. Das zweite an der Kollision beteiligte Flugzeug konnte trotz Beschädigungen vom Piloten sicher in Leeuwarden gelandet werden.

Der Auditor der Militärjustiz hat nun gegen den Piloten des abgestürzten Flugzeuges Anklage vor Militärgericht erhoben. Der Auditor wirft dem Piloten vor, bei dem von ihm geflogenen Annäherungsmanöver seine Sorgfaltspflichten verletzt und dadurch die Kollision verursacht zu haben. Aus diesem Grund habe er sich des fahrlässigen Missbrauches und Verschleuderung von Material, der fahrlässigen Störung des öffentlichen Verkehrs sowie der mehrfachen fahrlässigen Nichtbefolgung von Dienstvorschriften schuldig gemacht. Für den angeklagten Piloten gilt weiterhin die Unschuldsvermutung. pd/eb