Condor mischt im Sommer 2021 in Zürich mit

29. Oktober 2020: Das werden Edelweiss und Chair zu spüren bekommen: Die soeben dem Insolvenzverfahren entronnene Condor stationiert ab Mai 2021 zwei Airbusse in Zürich und will damit 28 wöchentliche Flüge nach Mallorca und auf die Kanaren, nach Griechenland, Zypern, Italien und Kroatien durchführen. Die Fluggäste kann es freuen, die Preise werden so attraktiv sein.

Condor stationiert zur Sommersaison 2021 zwei Airbus A320 in Zürich und steuert mehrfach wöchentlich neun Ferienziele rund ums Mittelmeer an. Eigenen Angaben zufolge sollen 28 Flügen pro Woche an folgende Ziele durchgeführt werden: Palma de Mallorca (täglich, Start am 30. April), Teneriffa (Montag, Freitag), Gran Canaria (Mittwoch, Samstag), Kreta (Mittwoch, Samstag), Kos (Dienstag, Freitag), Rhodos (Donnerstag, Sonntag), Zypern (Larnaca, Dienstag, Donnerstag, Sonntag), Sardinien (Olbia, Montag, Mittwoch, Donnerstag, Samstag) und Split in Kroatien (Dienstag, Freitag, Sonntag) starten. Damit reagiere Condor auf die grosse Nachfrage der führenden Schweizer Reiseveranstalter, teilt die deutsche Airline mit.

„Wir freuen uns, dass Condor nach Zürich kommt und mit ihrer bewährten Expertise den Markt zweifellos bereichern wird. Für unsere Kunden bedeutet das Engagement von Condor in Zürich eine Erweiterung des Angebots um eine bekannte Marke», so Tim Bachmann, CEO Hotelplan Suisse.  „Kuoni und ihre Schwestermarken freuen sich nicht nur über dieses positive Signal für die gesamte Tourismusbranche, sondern auch, unseren Gästen ab Zürich gemeinsam mit Condor tolle Ferienmöglichkeiten bieten zu können», wird Dieter Zümpel, CEO von DER Touristik Suisse zitiert. Und auch TUI Suisse zeigt sich erfreut: „Wir arbeiten schon seit Jahren erfolgreich im TUI Konzern zusammen und heissen Condor herzlich willkommen in Zürich!“, so Philipp von Czapiewski, Managing Director TUI Suisse.

Bis vor Kurzem war aber gar nicht klar, ob Condor überhaupt 2021 noch abheben würde. Denn nach der Pleite ihres früheren Mutterkonzerns Thomas Cook geriet sie in ein Schutzschirmverfahren, das aber nun per Ende November abgeschlossen sein sollte. Nach dieser mildesten Form der Insolvenz kann der deutsche Ferienflieger neu starten. Der Staat hat die angeschlagene Condor mit 550 Millionen Euro Kredit unterstützt. Die Gläubigerversammlung habe dem Restrukturierungsplan mehrheitlich zugestimmt, teilte Condor kürzlich mit. Da keine Rechtsmittel dagegen mehr möglich seien, werde das Verfahren Ende November beendet, so Condor. Finanziell ist sie aber weiterhin von der Staatsbank Kreditanstalt für Wiederaufbau KfW abhängig, die den Kredit gewährte. Die Suche nach einem neuen Investor hält an. Eigentlich wollte ja die polnische Staatsairline LOT die Condor übernehmen, hat sich aber dann zu Beginn der Corona-Krise schnell zurückgezogen. Mit dem Ende der Insolvenzprozedur ist Condor mit Ausnahme des KfW-Kredits entschuldet. Die Gläubiger, die Milliardenforderungen angemeldet hatten, müssen sich nun gemäss Medienberichten mit 13 Millionen Euro begnügen.   Hansjörg Bürgi