Engadin Airport: Ausbau soll 2023 beginnen
17. Juni 2021: Bereits vor rund zehn Jahren hatte die Engadin Airport AG Pläne zum Ausbau des Flugplatzes in Samedan verfolgt. Zwischenzeitlich wurde es ruhiger um dieses Projekt nun scheint eine Infrastruktur-Modernisierung in greifbarer Nähe. Die Arbeiten für die Plangenehmigung einer ersten Entwicklungsetappe mit einem Investitionsvolumen von 88 Millionen Franken laufen.
Nach einigem Ringen um die Besitzverhältnisse des höchstgelegenen Flugplatzes in Europa zwischen dem Kanton Graubünden und einer Investorengruppe mit dem Milliardär Urs E. Schwarzenbach zeichnete sich vor rund acht Jahren eine Lösung ab: Seit Anfang 2014 ist die Engadin Airport AG für den Betrieb des Flughafens zuständig, die Verantwortung für die Infrastruktur hat die öffentlich-rechtliche Unternehmung Infraübernommen, welche im Besitz der Gemeinden im Oberengadin ist.
Um Rechtssicherheit für die Entwicklung zu erlangen, soll das Plangenehmigungsverfahren den theoretischen Vollausbau gemäss Masterplan umfassen. Konkret an die Hand genommen werden sollen aber vorerst die „Entwicklungsetappe 1“. Im Rahmen dieser Etappe will die Infra 60 Millionen Franken für Hochbauten und 28 Millionen für Tiefbauten und Anlagen investieren. Die Kosten von total 88 Millionen Franken werden von der Infra getragen, Teile der sogenannten Kerninfrastruktur werden aber auch von Helikopterbetrieben und Drittinvestoren getragen. Wie die „Engadiner Post“ in ihrer Ausgabe vom 14. Juni schreibt, wird nach aktueller Planung mit einer Baubewilligung 2022 gerechnet, im Frühling 2023 sollen dann die Bagger auffahren, bis 2025 könnte die „Entwicklungsetappe 1“ dann realisiert sein.
Als wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Tourismusregion Engadin will sich der Engadin Airport als Regionalflughafen für Helikopterflugbetrieb, Privatjets, Segelflug und Charterflüge mit bis zu 80 Passagieren positionieren. Gemäss „Engadiner Post“ sei der Neu- und Ausbau des Regionalflughafens weitgehend unbestritten, viel zu reden gab jedoch der geplante, bis zu drei Meter hohe Sicherheitszaun um den Flughafen. Nun habe mit dem BAZL als Aufsichtsbehörde ein angepasstes Konzept für den Zaun erarbeitet werden können. Zwar werde es einen Zaun fast um das ganze Flughafenareal brauchen, doch werde dieser teilweise nur 1,2 bis 1,4 Meter hoch sein müssen. Besonders im Bereich der Hochbauten und im Segelflugbereich sei ein Sicherheitszaun mit Videoüberwachung zur Sicherung des Schengen-Nicht-Schengen- Zollamtsplatzes unverzichtbar.
Um die hohen Investitionen rechtfertigen zu können, möchte die Infra auch eine Verlängerung des in 30 Jahren auslaufenden Baurechtsvertrages mit dem Kanton Graubünden als Eigentümer des Areals erreichen. Angestrebt wird ein Baurecht bis ins Jahr 2100. Eugen Bürgler www.oberengadin.ch