Totaler Schubverlust führte zu Air-India-Absturz
19. Juni 2025: Eine Woche nach dem Absturz des Air-India-Dreamliners in Ahmedabad ist von offizieller Seite nach wie vor nichts zur Ursache veröffentlicht worden. Doch mittlerweile dürften Cockpit-Voice-Recorder und der Flugdatenschreiber den Ermittlern erste Erkenntnisse geliefert haben. In den sozialen Medien macht eine Version die Runde, welche einem erschaudern lässt.
Fest steht, dass die Boeing 787 unmittelbar nach dem Abheben den Schub beider Triebwerke verloren hat. Einerseits funkte die Crew «Mayday» und erwähnte, dass sie keinen Schub mehr habe. Andererseits sieht man auf den Videos, dass die RAT, die Ram Air Turbine, ausgefahren wurde, welche bei einem Triebwerksausfall als Generator mit dem Luftstrom Energie erzeugt.
Gemäss den in den sozialen Medien kursierenden Unterlagen, welche so präzise sind, dass sie eigentlich vom Flugdatenschreiber stammen müssten, soll der Schubverlust auf eine Unterbrechung des elektrischen Energieübertragung unmittelbar während des Abhebens der 787 zurückzuführen sein. Die sogenannte FADEC (Full Authority Digital Engine Control) sei für beide Triebwerke ausgefallen, respektive habe diese elektronische Triebwerkssteuerung beide General Electric GEnx-1B67-Motoren innerhalb von vier bis fünf Sekunden in den Leerlauf gestellt, heisst es. Ob dies bei einem modernsten Airliner wie der Boeing 787 überhaupt möglich wäre, ist zu hinterfragen, wäre aber fatal.
Als Ursache für das Fehlverhalten des FADEC wird ein Kurzschluss in der Hauptstromrelaisbox (PRB-A) genannt, welcher auf einen Wassereintritt während der Abschaltung der Ground-Power-Unit (GPU) am Boden beim Pushback im Starkregen entstanden sein soll. Gemäss dem eine Stunde vor dem Start der 787 herausgegeben Metar-Wetterbericht regnete es in Ahmedabad aber nicht… Deshalb muss diese Version wohl mit ausreichender Vorsicht bewertet werden. Umso wichtiger wäre es, wenn möglichst bald von offizieller Stelle erste Ermittlungsergebnisse veröffentlicht würden. Hansjörg Bürgi