Überraschender Chefwechsel in der Schweizer Luftfahrt: Peter Merz löst Alex Bristol als CEO bei Skyguide ab

21. Februar 2025: Der Kommandant der Schweizer Luftwaffe, Divisionär Peter „Pablo“ Merz, wird ab. 1. November 2025 neuer CEO der Schweizer Flugsicherung Skyguide. Nach acht Jahren trete Alex Bristol im Oktober als CEO zurück, teilt Skyguide heute mit. Welche neue berufliche Herausforderung er übernimmt, wird offengelassen. Peter Merz und Alex Bristol sind beide 1968 geboren und blicken auf eine umfangreiche Erfahrung in der Schweizer Aviatik zurück.

 

Alex Bristol, Sohn einer Schweizer Mutter und eines britischen Vaters, wuchs teilweise auch im Berner Oberland auf. Er durchlief in England die Ausbildung zum Flugverkehrsleiter und arbeitete bis 2011 in verschiedenen Führungspositionen bei der britischen Flugsicherung NATS. 2011 wechselte er zu Skyguide, zunächst als Chief Operating Officer, 2017 löste er Daniel Weder als CEO ab. Unter der Führung von Alex Bristol habe Skyguide ihre Position als internationaler Innovator im Flugverkehrsmanagement gestärkt und die weltweit erste GreenATM-Akkreditierung erhalten, teilt Skyguide weiter mit.

 

«Der Weitblick und die Führung von Alex waren entscheidend für die Gestaltung der Zukunft von Skyguide», sagt der frühere Kommandant der Schweizer Luftwaffe, Aldo C. Schellenberg, der heute Verwaltungsratspräsident von Skyguide ist. Er unterstreicht die Leistung von Alex Bristol, ein stabiles und integratives Arbeitsumfeld zu schaffen, insbesondere während der Covid-Krise. In der Amtszeit von Alex Bristol war die Schweizer Flugsicherung aber auch von diversen Pannen nicht gefeit. Technische Probleme häuften sich durch die Ablösung der alten System durch die neuen. Die schwerwiegendste Panne ereignete sich am 15. Juni 2022. Aufgrund einer technischen Störung musste der Schweizer Luftraum von 03.30 Uhr bis 08.30 Uhr für alle Instrumentenflüge gesperrt werden. Das löste auf den Flughäfen Genf und Zürich zahlreiche Flugannullationen und Umleitungen aus.

 

Wie das VBS mitteilt, verlasse Divisionär Peter Merz die Gruppe Verteidigung per Ende September auf eigenen Wunsch. Die notwendigen Schritte für den reibungslosen Übergang und die Sicherstellung der Geschäftskontinuität seien eingeleitet, so das VBS. Divisionär Merz trat 1990 als Berufsmilitärpilot in das Überwachungsgeschwader der Luftwaffe ein und bekleidete darin verschiedenste Funktionen. So war er ab 2010 bis 2015 Kommandant des Militärflugplatzes Meiringen, danach Unterstabschef Operationen und Planung der Luftwaffe und ab 2018 Projektleiter neues Kampfflugzeug der Luftwaffe. Seit dem 1. Juli 2021 ist Divisionär Merz Kommandant der Luftwaffe und er habe deren Ausrichtung für die Zukunft massgebend geprägt, so das VBS weiter.

 

Für die Gruppe Verteidigung sei der Weggang von Divisionär Merz schmerzlich, doch auch eine Bestätigung dafür, dass die Leadership-Fähigkeiten der Armee auch in der Wirtschaft gefragt seien. Der Chef der Armee, Korpskommandant Thomas Süssli, dankt Divisionär Merz für seinen Einsatz im Dienste der Sicherheit der Schweiz. Skyguide-Verwaltungsratspräsident Aldo C. Schellenberg hält dazu fest, dass Peter Merz umfangreiche Luftfahrt- und Führungserfahrung mitbringe. Als Kommandant der Schweizer Luftwaffe habe er massgeblich zur Modernisierung der Luftverteidigung und zur Weiterentwicklung der Schweizer Luftfahrttechnologie beigetragen. «Peters tiefes Verständnis für unsere Branche macht ihn zur idealen Führungspersönlichkeit für das nächste Kapitel von Skyguide», fügte Schellenberg hinzu. Peter Merz wird am 1. Oktober bei Skyguide beginnen, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten, bevor er am 1. November 2025 offiziell die Rolle des CEO antritt.  hjb