EuroAirport: Armée de l’Air fliegt Coronavirus-Patienten aus
20. März 2020: Vor zwei Tagen wurden die ersten sechs Corona-Patienten aus dem Elsass, die sich im kritischen Zustand befanden mit einem Airbus A330MRTT «Phénix» der Armée de l’Air nach Istres ausgeflogen, von wo aus sie in spezielle Kliniken in Toulon und Marseille überführt wurden. Zudem sind am EuroAirport mehr als die Hälfte aller Passagierflüge gestrichen worden.
Der Airbus A330MRTT F-UJCG wurde dabei in der Version «Morphée» eingesetzt, einer Einrichtung welche für die Evakuierung von schwer kranken oder verletzten Personen geeignet ist. Ursprünglich wurde diese Einrichtung für die Boeing C-135FR der französischen Streitkräfte entwickelt, doch kann eine weiterentwickelte Version nun auch für den Transport von sechs bis zwölf Patienten in einem Airbus A330MRTT «Phenix» eingebaut werden. Weitere Flüge sollen laut Verteidigungsministerin Florence Parly in den kommenden Tagen ab dem EuroAirport durchgeführt werden. Im Elsass bauen die französischen Streitkräfte zudem ein Armeekrankenhaus mit rund 30 Intensivbetten auf. Das provisorische Spital soll die Krankenzentren im Département Haut-Rhin entlasten. Die Region ist innerhalb Frankreichs ein Pandemie-Hot Spot mit aktuell mehr als 300 infizierten Personen.
Seit Beginn dieser Woche ist es am EuroAirport noch ruhiger geworden, als es bereits in den vergangenen Tagen war. Wegen der Corona-Pandemie finden aktuell nicht einmal 50 Prozent aller geplanten Passagierflüge statt. Statt einer Ausladung von 90 Prozent sind diese aktuell kaum zu einen Drittel ausgelastet. Am meisten Flüge am EuroAirport hat EasyJet und die Lufthansa-Gruppe gestrichen. Die Annullationen führen dazu, dass ein Grossteil der EasyJet-Flotte am Boden bleibt und möglicherweise in den kommenden Tagen sogar «gegroundet» wird.
Bereits am 14. März hat Edouard Philippe, Premierminister Frankreichs, den Entscheid mitgeteilt, ab Mitternacht alle Orte, welche nicht zwingend notwendig für das soziale Leben sind, zu schliessen. Infolge dessen wurden tags darauf um 5 Uhr morgens am EuroAirport verstärkte Massnahmen gegen den Corona-Virus umgesetzt, dies in dem alle Restaurants und Shops geschlossen sind. Die Take-Away-Betriebe sowie Tabak- und Zeitungsläden sind weiterhin allerdings geöffnet. Gegen 400 Mitarbeitende der Flughafenverwaltung arbeiten, wo es geht, von zu Hause aus und die aktuellen Baustellen sind geschlossen.Offen ist noch die Frage des bislang problemlosen Grenzübertritts von der Schweiz nach Frankreich am EuroAirport. Hier ist rechnen, dass die Präfektur in Colmar demnächst einen Erlass verfügt, der den Übertritt erschwert oder gar verhindert.
Nomad Technics AG hat das EASA Part145 Line Maintenance Approval für die Airbus A320-Familie vom BAZL erhalten. Somit kann das Unternehmen Wartungsarbeiten an der gesamten Palette von Flugzeugen der Airbus A320-Familie durchführen. Dies umfasst die Typen Airbus A318, A319, A320 und A321, sowohl in den Versionen „ceo“ als auch „neo“. Die Betreiber von Flugzeugen der Airbus A320-Familie der EASA, Aruba, Cayman Islands und Isle of Man haben jetzt eine weitere Möglichkeit, ihre Flugzeuge am EuroAirport warten zu lassen. Report Werner Soltermann