Nach Corona-Pause: Kopter-Flugtestprogramm geht weiter
23. Juni 2020: Das Flugtestprogramm mit dem Kopter SH09 wurde letzte Woche in Pozzallo auf Sizilien wieder aufgenommen, nachdem das Flugerprobungsteam die Arbeiten am 10. März aufgrund der Corona-Pandemie einstellen musste. Noch scheint das Design nicht eingefroren, es werden mehrere Modifikationen getestet.
Die Mitteilung über die Wiederaufnahme der Flugtests mit dem dritten SH09-Prototyp (P3 HB-ZXC) kam von Leonardo, dem neuen Eigentümer der Kopter Group AG. Bereits Angang Juni habe das Maintenance-Team damit begonnen, die Maschine für weitere Flugtests vorzubereiten. Bei den ersten paar Flügen sei es darum gegangen, die Crew wieder mit dem Helikopter vertraut zu machen und neue Teammitglieder in die Flugtestarbeit einzuführen, sagte Kopter-Cheftestpilot Richard Grant.
Auf dem Programm stehen weitere Flüge zur Erprobung der neuen Hauptrotor-Konfiguration. Seit Januar 2020 fliegt der P3 mit einem modifizierten Hauptrotorkopf und neuen Rotorblättern, die das Flugverhalten des SH09 weiter verbessern sollen.
Wie der Mitteilung von Leonardo / Kopter zu entnehmen ist, werden am P3 in den kommenden Monaten noch relativ umfangreiche Modifikationen getestet: Dazu gehören ein neues Design der Heckrotornabe, aerodynamische Änderungen für den horizontalen Stabilo am Heck, die vertikale Heckfinne und Abdeckungen im Bereich der Triebwerke sowie die Garmin G3000H Avionik. Auch die Flugsteuerung mit der jüngsten Hauptrotorkonfiguration müssen noch getestet werden.
Trotz der dreimonatigen Pause im Flugtestprogramm habe das Engineering weitere Fortschritte im Programm erreicht, betonen Kopter und Leonardo. Kopter könne dank der Integration in den Leonardo-Konzern bereits auch von zusätzlichen Ressourcen profitieren. Vor dem Hintergrund der angesprochenen Modifikationen am Helikopter dürfte die Zertifizierung allerdings noch ein gutes Stück entfernt sein. Doch Leonardo spricht bereits von einem nächsten Schritt: Die Kompetenzen von Kopter würden künftigen, bahnbrechenden Technologien inklusive hybrid-elektrischen Antriebssystemen Vorschub leisten. pd / Eugen Bürgler