Boeing präsentiert der Schweiz die Super Hornet

Navy-Kampfflugzeuge und die Alpen vertragen sich gut, das zeigt der Einsatz der F/A-18 Hornet in der Schweizer Luftwaffe. Damit sich diese Erfolgsgeschichte wiederholt, präsentierte Boeing heute seine Super Hornet auf dem Militärflugplatz Payerne. Anders als beim Eurofighter Typhoon, wo bei der Präsentation des Herstellers die politische Komponente im Vordergrund gestanden hatte, fokussierte Boeing auf die Eigenschaften seiner Super Hornet..

Bei einem flüchtigen Blick aus der Ferne sehen sie sich ziemlich ähnlich, die Schweizer F/A-18 Hornet und die neuen F/A-18E/F Super Hornet. Doch die neue Generation der Hornet, welche Boeing ins Rennen für ein neues Schweizer Kampfflugzeug schickt, ist zu rund 80 Prozent neu konstruiert. Klar machte Boeing, dass man der Schweiz nicht die aktuelle Produktionsvariante, sondern die Version Block III verkaufen will. Mit dem leistungsfähigen APG-79 AESA-Radar, dem passiven, brandneuen IRST-Sensor (Infrared Search and Track), neuen Computern und taktischem Data-Link und diversen Massnahmen zur Verbesserungen der Stealth-Eigenschaften sei die Super Hornet neben dem F-35 das einzige wirkliche „Next Generation Fighter“ in der Schweizer Auswahl, so Dan Gillian, bei Boeing Vice President der F/A-18-Programme.

Die Version Block III der Super Hornet existiert heute noch nicht in der endgültigen Konfiguration. In diesem Jahr sollen aber die beiden ersten Block III Super Hornets für die Truppenerprobung an die US Navy geliefert werden. Eher überraschend konnte Boeing dem Schweizer Evaluationsteam in Payerne trotzdem bereits ein Kernelement der neuen Konfiguration präsentieren, den weitreichenden und vom Radar unabhängigen IRST-Sensor.

Besonders interessant für die Schweiz: Laut Boeing eignet sich die für den Einsatz unter rauen Bedingungen bei der Navy konzipierte Super Hornet nicht nur gut für den Einsatz in der Schweiz, die Luftwaffe könnte nahtlos an die Erfahrungen mit den heutigen F/A-18 anknüpfen und 60 Prozent der Infrastruktur weiter verwenden. Für Piloten und Wartungscrews sei der Wechsel sehr einfach – mit entsprechenden Kostenvorteilen. Die Super Hornet Block III wird bei der US Navy für 10’000 Flugstunden zugelassen. Boeing gibt an, dass die Super Hornet die tiefsten Kosten pro Flugstunde aller taktischen Kampfflugzeuge im Inventar der US Streitkräfte aufweist.

Dass die USA die Kampfflugzeug-Evaluation in der Schweiz ernst nehmen zeigt nicht nur die Tatsache, dass sie eine grosse Crew samt einem DC-10-Tanker über den Atlantik geschickt haben, sondern auch die Anwesenheit des US-Botschafters in der Schweiz, Ed McMullen. Er unterstrich unter anderem die Möglichkeiten zur wirtschaftlichen Kooperation, welche ein Kauf in den USA mit sich bringen würde.

Morgen Mittwoch, 1. Mai, steht für die Super Hornet eine nächste Bewährungsprobe auf dem Programm. Dann soll die F/A-18F erstmals auf dem Gebirgsflugplatz Meiringen landen. Mehr Infos zur Super Hornet in der nächsten Ausgabe von SkyNews.ch.