Raytheon vergibt erste Offset-Aufträge an Schweizer Industrie

16. Mai 2024: Raytheon, ein Unternehmen der RTX-Gruppe, hat Aufträge für die Entwicklung und Herstellung von Kernelementen des kampferprobten Luftabwehrsystems Patriot  an die Schweizer Firmen RUAG und Mercury Mission Systems International S.A. vergeben. Die mit einem Gesamtwert von 55 Millionen US-Dollar abgeschlossenen Verträge seien die ersten, die im Rahmen der Offset-Verpflichtungen des Unternehmens zur Einbeziehung der Schweizer Industrie in die Entwicklung und Lieferung der Flugabwehrlösung Patriot für die Schweiz vergeben wurden, teilt Raytheon mit.

 

«Im Rahmen des Schweizer Patriot-Programms sind Projekte für die Beteiligung der inländischen Industrie vorgesehen, um die lokalen Kapazitäten, Fähigkeiten und Fachkenntnisse zu nutzen und auszubauen», so Tom Laliberty, Vorsitzender des Bereichs Land and Air Defense Systems bei Raytheon. «Wir sind entschlossen, mit Schweizer Industrieunternehmen zusammenzuarbeiten, um das Patriot-System, das weltweit bewährteste Luft- und Raketenabwehrsystem, zu liefern, um den Luftverteidigungsbedarf der Schweiz zu decken und ihre Souveränität zu schützen.»

 

Der Berner Technologiekonzern RUAG hat einen Vierjahresvertrag für die Entwicklung und Herstellung von mobilen Schutzräumen und Richtfunkstationen erhalten. RUAG zeigt sich erfreut über den Erhalt des Zuschlags und darüber, nun das eigene Know-how optimal einbringen zu können. Gleichzeitig werden aber auch Partner für die Umsetzung benötigt. Das in Genf ansässige Unternehmen Mercury wird einsatzkritische Komponenten für die Kommando- und Kontrollfunktionen des Luftabwehrsystems Patriot herstellen. «Wir freuen uns, mit Raytheon zusammenzuarbeiten, um die Herstellung der fortschrittlichen Patriot-Technologien in die Schweiz zu bringen», so Paul Tanner, stellvertretender Vorsitzender und Geschäftsführer von Mercury International. «Wir bauen die Mercury Processing Plattform weiteraus, um modernste Verteidigungstechnologien für den europäischen Markt bereitzustellen.» Mercury wird etwa 25 Prozent der Produktionskosten an Zulieferer in der Schweiz auslagern, um die Vertragsanforderungen zu erfüllen und die Beteiligung von in der Schweiz ansässigen Unternehmen zu erweitern.

 

Durch die Beteiligung industrieller Unternehmen haben lokale Zulieferer die Möglichkeit, zu einem wesentlichen Bestandteil der globalen Patriot-Lieferkette zu werden und ein internationales Netzwerk von Kunden zu unterstützen, die Patriot als Rückgrat ihrer Luftverteidigung gewählt haben. Die Schweizer Regierung hat das Patriot-System im Rahmen der Ausschreibung des Programms «Air 2030» ausgewählt, und im März 2023 wurde der Foreign Military Sale mit der US-amerikanischen Armee abgeschlossen. Mit dieser Wahl ist die Schweiz der 18. globale Partner der Patriot-Initiative und das achte europäische Land, das sich für die Flugabwehrlösung Patriot entschieden hat. Als Teil dieser Nutzergemeinschaft werde die Schweiz von einer beispiellosen Partnerschaft, Zusammenarbeit, Erfahrung und Kostenteilung über der gesamten Lebenszyklus des Waffensystems profitieren, hält Raytheon weiter fest.  pd