Fuel für Schweizer Hornets von US-Tanker

26. Juni 2025: Mit etwas Glück kann man in diesen Tagen hoch im Luftraum über der Schweiz ein aussergewöhnliches Manöver beobachten: In einer gemeinsamen Übung trainieren Piloten der Schweizer Luftwaffe mit ihren F/A-18C/D Hornets die Luft-Luft-Betankung mit einem KC-46A Pegasus Tankflugzeug der US Air Force.

 

Während drei Tagen finden verschiedene Trainingsflüge über der Schweiz statt. Dabei kommen Kampfflugzeuge des Typs F/A-18 der Schweizer Luftwaffe sowie ein Tankflugzeug des Typs Boeing KC-46 Pegasus der US Air Force Europe zum Einsatz. Das amerikanische Tankflugzeug startet vom Militärflugplatz Aviano (Italien) und kehrt nach den Übungen dorthin zurück. Landungen sind somit in der Schweiz keine geplant. Betankungen in der Luft erfordern höchste fliegerische Präzision, Konzentration und Koordination zwischen beiden Crews – oft bei hoher Geschwindigkeit und in grosser Höhe. Die Luftbetankung ermöglicht es Kampfflugzeugen, länger in der Luft zu bleiben – sei es für Luftpolizeidienste oder Luftverteidigungsübungen. Insbesondere bei Auslandtrainings – etwa über dem Meer oder in grossen Übungslufträumen – ist dies oft eine Voraussetzung, um realitätsnahe Szenarien fliegen zu können. Ohne Luftbetankung müssten sie häufiger landen, was mit einem erhöhten Zeit- und Ressourcenaufwand verbunden ist und die Flexibilität deutlich reduziert. Sie tragen wesentlich zur strategischen Flexibilität sowie zur Interoperabilität moderner Luftstreitkräfte bei. Deshalb gehören Luftbetankungen seit Jahren zum Trainingsspektrum der Schweizer Luftwaffe. So fand beispielsweise im März 2022 eine entsprechende Übung in Zusammenarbeit mit der französischen Luftwaffe statt.

 

Der bei der Übung eingesetzte KC-46 Tanker ist das neuste Betankungsflugzeug der US Air Force und basiert auf der zivilen Boeing 767. Der KC-46 kann bis zu 96 Tonnen Treibstoff mitführen, lässt sich aber auch als Frachter oder Medevac-Flugzeug verwenden. Das gemeinsame Training der Schweizer Luftwaffe mit der US Air Force setzt die bewährte Kooperation beider Luftstreitkräfte im Bereich der militärischen Ausbildung fort. Es steht im Einklang mit der Zielsetzung des Bundesrates, die eigene Verteidigungsfähigkeit durch internationale Kooperationen nachhaltig zu stärken – unter gleichzeitiger Wahrung der schweizerischen Neutralität. pd / eb