SHA: Helibranche braucht endlich vereinfachte Vorschriften

29. Mai 2025: Die immer weiter um sich greifende Bürokratie in der europäischen Luftfahrt bedroht die Sicherheit der Schweizer Helikopterflugbetriebe. Die Swiss Helicopter Association (SHA) fordert von der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) deshalb eine rasche Vereinfachung und eine praxisnahe Umsetzung von Vorschriften, wie sie mitteilt.

 

Die Schweizer Helikopterbranche fordert eine markante Vereinfachung der Vorschriften für Flugbetriebe. Der Branchenverband Swiss Helicopter Association (SHA) verlangt von der Europäischen Flugsicherheitsagentur (EASA), der Schweiz mehr Freiheiten bei der praxisnahen Umsetzung von Vorschriften zu gewähren. Die Schweiz ist Mitglied der EASA und übernimmt alle ihre Vorschriften. Die Bürokratie in der Luftfahrt gehe so weit, dass sie dereinst Leben kosten könne, sagte Präsident Martin Candinas an der Generalversammlung der SHA in Bern. Die übermässige Bürokratisierung der Helikopterfliegerei sei gefährlich und funktioniere in dieser Form nicht. Die EASA habe schon vor Jahren versprochen, die Regulierung zu vereinfachen. Sie habe dieses Versprechen aber nicht eingehalten.

 

Zu Gast an der SHA-Generalversammlung war auch EASA-Exekutivdirektor Florian Guillermet. Die Menge der Vorschriften, die sich über die Jahre hinweg angesammelt haben, sei auch für ihn erstaunlich, sagte er vor den Vertretern der Schweizer Helikopterbranche. Die Erfüllung von Vorschriften dürfte nie ein Selbstzweck sein; sie müsse immer der Sicherheit dienen. Eine Vereinfachung von Vorschriften könne aber nur in Zusammenarbeit zwischen EASA, ihren Mitgliedsländern, den Branchenverbänden und den Unternehmen gelingen.

 

Die Regulierung erfolge teilweise ”blind”, sagte Rolf Heuberger, CEO der Swiss Helicopter Gruppe. Zwar veröffentliche die EASA Jahr für Jahr neue Vorschriften, es lasse sich aber nicht feststellen, ob sie zur Sicherheit beitragen, weil es über die europäische Helikopterfliegerei keine Statistiken gebe, die Auskünfte über deren Sicherheit geben. Heuberger rief die EASA-Spitze dazu auf, solche Statistiken aufzubauen, denn ohne eine statistische Basis lasse sich nicht erkennen, welche Vorschriften tatsächlich zur Sicherheit beitragen. Die Vorschriften müssten wieder in ein Gleichgewicht kommen, sagte Fredrik Kämpfe, Präsident des Europäischen Helikopterverbandes EHA. Das könne nur gelingen, wenn die Unternehmen dabei eine wichtige Rolle spielen.  pd

Ein ausführlicher Bericht über die GV der SHA folgt in der Juli-Ausgabe von SkyNews.ch, welche am Ende Juni erscheint.