Aerosuisse findet Unterstützung des Bundes für die Luftfahrt gerechtfertigt

06. Mai 2020: Die gesamte Schweizer Luftfahrt steht wegen der durch die Corona-Krise bedingten Grenzschliessungen praktisch am Boden. Wann sie wieder startet, ist ungewiss. Für die Aerosuisse ist die Zustimmung des Parlamentes zum Hilfspaket des Bundes zur Rettung der Schweizer Luftfahrt aus mehreren Gründen gerechtfertigt: Die globale Anbindung der Schweiz an Europa und die ganze Welt ist volkswirtschaftlich von strategischer Bedeutung und sie generiert Jobs in der Luftfahrt – auf den Landesflughäfen, bei den Airlines und den flugnahen Betrieben (Bodenabfertigung, Catering, Unterhalt). 

Dank der heutigen Zustimmung des Parlamentes zum Hilfspaket kann der Bund die schweizerische Luftfahrt mit einem Verpflichtungskredit im Umfang von rund 1,9 Milliarden Franken für Garantien zur Sicherung von Darlehen unterstützen. „Die globale Anbindung durch den Luftverkehr ist für die Export- und Tourismusnation Schweiz von zentraler Bedeutung, deshalb hat sich das Parlament auf dieses Hilfspaket geeinigt“, sagt Nationalrat und Aerosuisse-Präsident Thomas Hurter. Bisher sind 38 Prozent aller Touristen per Flugzeug in die Schweiz gereist und wertmässig verlässt über die Hälfte aller Exporte die Schweiz per Luftfracht.

Solange die Reisebeschränkungen, insbesondere für den freien Personenverkehr, nicht gelockert werden, kann die Luftfahrt nicht starten. „Es droht ein monatelanger Stillstand, welcher die Schweizer Luftfahrt ohne Überbrückungshilfe des Bundes nicht überleben kann. Zehntausende von Arbeitsstellen auf den Landesflughäfen, bei den flugnahen Betrieben und den Fluggesellschaften in Genf, Zürich und Basel sind in Gefahr“, hält Thomas Hurter fest.

Die Aerosuisse ist sich bewusst, dass diese Krise die Luftfahrt nicht von den Klimazielen entbindet: Die Luftfahrt unterliegt auf innereuropäischen Flügen dem Emissionshandelssystem der EU und weltweit werden alle wachstumsbedingten CO2-Emissionen über das global wirkende Klimaschutzinstrument Corsia (Carbon Offsetting and Reduction Scheme for International Aviation) kompensiert. Trotz der Krise will sich die Luftfahrt nicht von ihren Verpflichtungen entziehen. Im Gegenteil wird sie ihre Bemühungen und die eingeleiteten Fortschritte weiterverfolgen, insbesondere im Bereich der nachhaltigen Treibstoffe und neuer Triebwerkstechnologien.

Das vom Bundesrat vorgeschlagene und vom Parlament genehmigte Hilfspaket belastet den Staat nur, wenn die Luftfahrt die Staatsgarantien in Anspruch nehmen muss. Das wird nur dann der Fall sein, wenn die Luftfahrt die Darlehen der Banken nicht zurückbezahlen kann. „Die Schweizer Luftfahrt war vor der Corona-Krise äusserst gesund und ist ohne ihr Zutun in ihre grösste Krise seit Beginn der zivilen Luftfahrt geraten. Deshalb wird sie auch in der Lage sein, nach einem erfolgreichen Neustart die Überbrückungshilfe wieder zurückzahlen zu können“, so Nationalrat Thomas Hurter. Das wird aber nur der Fall sein, wenn die Rahmenbedingungen realistisch ausgestaltet werden. In diesem Zusammenhang sind alle Luftfahrtakteure bereit sich zu engagieren, ohne sich gegenseitig zu konkurrenzieren. Schliesslich geht es jetzt um das Überleben der gesamten Luftfahrtbranche und um ihre wichtige Rolle für die Schweizer Wirtschaft und das ganze Land.  pd

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