EuroAirport: Passagierverkehr erholt sich, Fracht schwächelt

26. Mai 2024: Der Flughafen Basel-Mulhouse berichtet im Jahresbericht 2023 von weiter steigenden Passagierzahlen und einem positiven Finanzergebnis. Der Flughafen sieht aber grosse Veränderungen der  Rahmenbedingungen und will dem unter anderem mit einer weiteren Reduktion des Fluglärms in den Nachtstunden zwischen 22 Uhr und 06 Uhr morgens sowie einem Aktionsplan zur Reduktion des CO2-Ausstosses Rechnung tragen. Stärken will der Flughafen die Industrie am Platz, um die Abhängigkeit vom Passagierverkehr zu reduzieren.

 

Auch der EuroAirport hat sich 2023 von der Corona-Pandemie erholt, doch die Flugverkehrszahlen lagen mit 8,1 Millionen Passagieren immer noch elf Prozent tiefer als 2019. Allerdings hat der Flughafen in Spitzenzeiten im Sommer höhere Frequenzen verzeichnet als 2019. Insgesamt wurden im letzten Jahr von 29 Fluggesellschaften Verbindungen zu 100 Destinationen, hauptsächlich in Europa und im Mittelmeerraum, angeboten. Dabei sind gemäss Angaben des Flughafens für 18 Prozent der kommerziellen Flüge Flugzeuge der neusten Generation eingesetzt worden – doppelt so viele wie noch im Jahr zuvor. Finanziell hat der EuroAirport bei einem Umsatz von 171 Millionen Euro ein Nettobetriebsergebnis von 30,8 Millionen Euro erwirtschaftet.

 

Die total 88’323 Flugbewegungen im letzten Jahr haben im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von fünf Prozent bedeutet (minus 11,1 Prozent verglichen mit 2019). Fast 69’000 dieser Starts und Landungen gingen auf das Konto kommerzieller Flüge. EasyJet war mit 55 Prozent Marktanteil wieder unbestrittener Platzhirsch, mit 13 Prozent folgt auf Platz zwei der Liste der meistgenutzten Fluggesellschaften Wizz Air vor British Airways (3,3 Prozent Marktanteil). Auf den Plätzen vier und fünf sind Pegasus (3,3 Prozent) und Turkish Airlines (3,1 Prozent). Die drei wichtigsten Destinationen sind in dieser Reihenfolge Pristina, Istanbul und London, während Spanien der wichtigste Markt ist, noch vor der Türkei und Frankreich.

 

Eine besondere Herausforderung bleibt im Jahresbericht 2023 des EuroAirport nicht unerwähnt: Im Oktober 2023 gab es innerhalb einer Woche vier Bombendrohungen, worauf jeweils das Terminal evakuiert werden musste. Mit einem Aktionsplan will der Flughafen die Servicequalität für die Passagiere verbessern, wobei die Liste der Massnahmen von optimierter Slot-Koordination der einzelnen Flüge bis zu Neuerungen bei Sanitäranlagen und Beschilderung reichen.

 

Robust zeigte sich 2023 der Geschäftsbereich Industrie, unter welchem der Flughafen die Aktivitäten der fünf auf Flugzeugwartung und Umbauten spezialisierten Firmen Jet Aviation, AMAC Aerospace, Air Service Basel, Nomad Technics und Pilatus zusammenfasst. Die Auftragslage bei diesen Unternehmen war 2023 insgesamt gut, die fünf Firmen sorgen für rund einen Drittel der total 6390 Arbeitsplätze auf der Flughafenplattform EuroAirport.

 

Rückläufig war 2023 dagegen volumenmässig das Geschäftsfeld Fracht. Im Vergleich zum Vorjahr ging das Frachtaufkommen um 6,6 Prozent auf 106’800 Tonnen zurück. Die Gründe dafür sieht der Flughafen in einer weltweit schwachen Konjunktur und den militärischen Konflikten sowie einem grösseren Angebot an Frachtkapazität in Passagiermaschinen und auf Schiffen. Trotz diesem schwierigen Umfeld liegt das Frachtvolumen immer noch leicht über demjenigen von 2019. Eugen Bürgler www.euroairport.com