Rega-Bilanz 2019 und Blick in die Zukunft

16. April 2020: Die Rega hat im vergangenen Jahr mehr als 11’000 Menschen in Not helfen können und hat zusammen mit ihren Partnern rund 17’000 Einsätze organisiert. Damit die Rega auch in Zukunft Luftrettung auf höchstem Niveau bieten kann, wird viel in Innovationen wie den allwettertauglichen Helikopter AW169-FIPS investiert.

12’257 Helikopter-Einsätze hat die Rega im letzten Jahr für Menschen in Not geleistet, die Einsatzzentrale der Rega organisierte knapp 17’000 Einsätze, das entspricht durchschnittlich einem Einsatz jede halbe Stunde. Zu den organisierten Einsätzen zählen auch Rettungen, die von der Air-Glaciers im Berner Oberland oder der AP3-Luftrettung in Liechtenstein durchgeführt wurden. 2019 hat die Zahl der Rettungseinsätze gegenüber dem Rekordjahr 2018 mit seinem heissen Sommer um zwei Prozent abgenommen. Mit ihren drei Ambulanzjets brachte die Rega auch Hilfe in alle Welt und repatriierte 1345 Personen aus dem Ausland, 0,7 Prozent weniger als im Vorjahr. Insgesamt transportierten die Rega-Crews im letzen Jahr 11’167 Patientinnen und Patienten.

Immer wieder kommt es aber vor, dass das Wetter den Luftrettern einen Strich durch die Einsatzplanung macht und dringende Hilfe aus der Luft nicht möglich ist. Seit Jahren investiert die Rega viel in neue Technologien wie satellitengestützte Schlechtwetter-Anflugverfahren auf Spitäler, um auch bei ungünstigen Wetterbedingungen ausrücken zu können. Im nächsten Jahr will die Rega einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zu einer möglichst wetterunabhängigen Luftrettung erreichen. Bisher waren Enteisungsanlagen für Helikopter, die das Durchfliegen von Zonen mit Vereisungsgefahr erlauben, nur für schwere Helikopter wie zum Beispiel den Super Puma erhältlich. Das soll sich mit dem AW169-FIPS ändern. Als weltweit erster Helikopter mit einem Maximalgewicht von unter fünf Tonnen ist der AW169-FIPS nicht nur mit modernsten Navigationsmitteln für Instrumentenflugverfahren, sondern auch mit einer Enteisungsanlage ausgerüstet. „FIPS“ steht dabei für „Full Ice Protection System“ und sorgt dafür, dass sich an kritischen Stellen des Helikopters wie den Rotorblättern oder den Frontscheiben kein Eis ansetzen kann.

Laut dem Rega-Jahresbericht 2019 hat Leonardo im Februar 2020 die erste von drei Testflugserien für das neue Enteisungssystem in den USA gestartet, um die Zulassung des Systems durch die Luftfahrtbehörden zu erreichen. Der erste von drei bestellten AW169 wird im Sommer 2021 bei der Rega erwartet und soll ab Anfang 2022 zu ersten Einsätzen starten.

Nachdem das im April 2019 vorgestellte Rega-Drohnensystem weiter getestet und optimiert wurde, soll die Rega-Drohne, die beispielsweise mit einer Wärmebildkamera ausgerüstet ist, ab diesem Jahr bei der Personensuche ergänzend eingesetzt werden können.

Die Rega geniesst weiterhin grossen und wachsenden Rückhalt in der Bevölkerung. 2019 konnte dank einem Nettozuwachs von 70’000 erstmals die Zahl von 3,5 Millionen Gönnerninnen und Gönnern überschritten werden. Zusammen mit Spenden haben sie im letzten Jahr rund 60 Prozent des Betriebsaufwandes in der Höhe von rund 173 Millionen Franken der Rega getragen. Eugen Bürgler

Direkt zur Rega

972 Patienten wurden 2019 in einem der drei Challenger 650-Ambulanzjets zurück in die Heimat geflogen. Foto Rega

Zwei DaVinci auf der Rega-Basis Samedan. Foto Hansjörg Bürgi