WEF: nachhaltiger Treibstoff und Trump-Ankunft
20. Januar 2020: Ein Meilenstein gab es am WEF-Vortag auf dem Flughafen Zürich – erstmals wurde ein Businessjet mit nachhaltigem Treibstoff betankt. Am Dienstag, 21. Januar sollen um etwa 8 Uhr die beiden Jumbos des amerikanischen Präsidenten landen. Die Zuschauerterrasse ist offen.
Am 20. Januar wurde am Flughafen Zürich erstmals ein Businessjet mit einer Mischung aus nachhaltigem und herkömmlichem Flugzeugreibstoff betankt. Dank der engen Zusammenarbeit von Jet Aviation, der Flughafen Zürich AG (FZAG) und dem finnischen Hersteller von erneuerbarem Flugzeugtreibstoff Neste steht abfliegenden Bizets am Flughafen Zürich während des World Economic Forum (WEF) «Sustainable Aviation Fuel» (SAF) zur Betankung zur Verfügung. «Neste MY Renewable Jet Fuel» reduziert die Treibhausgasemissionen um bis zu 80 Prozent im Vergleich zu fossilem Kerosin.
Nachhaltige Treibstoffe für Flugzeuge, so genannte «Sustainable Aviation Fuels» (SAF), seien ein viel versprechender Ansatz für einen klimafreundlicheren Luftverkehr, erwähnte Emanuel Fleuti, Leiter Umweltschutz bei der FZAG. Sie bieten das Potenzial, dass Flugreisen stattfinden können, ohne dass zusätzliches CO2 in die Atmosphäre gelangt. Das zugrundeliegende Prinzip ist einfach: Da der verwendete, erneuerbare Rohstoff bereits CO2 gebunden hat, ist der damit produzierte Flugzeugtreibstoff nahezu Co2-neutral.
Heute muss SAF in der Schweiz aus dem Ausland importiert werden. Für die SAF-Premiere am Flughafen Zürich wurden 165’000 Liter aus dem belgischen Gent nach Zürich gefahren, wo dieser Treibstoff in die normale Lieferkette von Jet Aviation integriert wurde. Emanuel Fleuti betonte, dass es mit hohem Engagement der involvierten Partner sowie in enger Zusammenarbeit mit den Schweizer Behörden und dem Unterflurbetankungsanbieter grundsätzlich möglich sei, eine funktionierende Lieferkette zu etablieren. Gleichzeitig gibt er zu bedenken: «Von der Logistik, über den Import bis hin zur Verteilung vor Ort sind beträchtliche Hindernisse zu überwinden, bevor eine Maschine an einem Schweizer Flughafen SAF tanken kann. Umso mehr freut es mich, dass uns gemeinsam mit unseren Partnern am Flughafen Zürich und den Schweizer Behörden der Beweis gelungen ist, dass dies möglich ist.»
Auch Joao Martins, Senior Director und GM von Jet Aviation’s FBO Operations in Zürich betont: „Wir begannen vor Monaten mit den Vorbereitungen für den prestigeträchtigen WEF-Event und haben sehr eng mit dem Managementteam des Flughafens Zürich und den Schweizer Behörden zusammengearbeitet, um sicherzustellen, dass wir alle notwendigen Bewilligungen für den Import von nachhaltigem Flugzeugtreibstoff rechtzeitig zum WEF erhalten konnten. Nun freuen wir uns, diesen Treibstoff unseren Kunden anbieten zu können, einige haben bereits vorbestellt“ Jet Aviation verkauft SAF für zwei Franken pro Liter, der Preis für normales Jet-A1 beträgt einen Franken, diese Preise verstehen sich ohne Steuren, da für Auslandsflüge zollfrei getankt werden kann.
Alle der zur Verfügung stehendenden SAF – so auch das in Zürich eingesetzte Gemisch – seien zertifiziert und bezüglich ihrer technischen Eigenschaften herkömmlichem Kerosin gleichwertig, betonten die Fachleute. Nebst der Verfügbarkeit wird der flächendeckende Einsatz von SAF heute jedoch auch dadurch erschwert, dass die Herstellung von SAF immer noch rund drei bis vier Mal teurer sind als herkömmlicher Flugzeugtreibstoff. Weitere Investitionen und Forschung seine nötig, damit nachhaltige Flugzeugtreibstoffe günstiger werden und in der Luftfahrt als marktfähige Alternative infrage kommen. Der erstmalige Einsatz von SAF am Flughafen Zürich sei somit auch als Anstoss für die Politik zu verstehen, Rahmenbedingungen zu schaffen, welche die Verbesserung der Verfügbarkeit und Marktfähigkeit von SAF erlauben, fuhr Emanuel Fleuti fort. Würden etwa die Erlöse aus einer allfälligen, derzeit im Schweizer Parlament diskutierten nationalen Flugticketabgabe zweckgebunden für die Förderung von SAF eingesetzt, könnte sie mithelfen, den CO2-Ausstoss im Luftverkehr an der Quelle effektiv zu reduzieren.
Trump-Delegation kommt mit zwei Jumbos
Der US-Präsident Donald Trump wird am Dienstag, 21. Januar voraussichtlich mit beiden Präsidenten-Jumbos, also der „Air Force One“ und der „Air Force Two“ in Zürich einschweben. Seine Ankunft wird gegen 8 Uhr erwartet, die beiden Jumbos sollen dann im Werftbereich des Flughafens Zürich parkiert werden. Die Zuschauerterrasse ist in er WEF Woche ausnahmsweise von 8 bis 18 Uhr geöffnet, am Dienstag, 21, Januar bereits ab 7 Uhr! Fotoreport Hansjörg Bürgi