Air2030: Frist für Offerten wegen Corona verlängert
12. Mai 2020: Im Januar 2020 hat Armasuisse die zweiten, detaillierteren Offertanfragen an die Regierungsstellen der Hersteller von Kampfflugzeugen und Bodluv-Systemen übergeben. Die Antworten wurden ursprünglich im August erwartet, nun hat Armasuisse mitgeteilt, dass die Eingabefrist wegen der Corona-Pandemie bis im November verlängert wurde.
Mit diesem neuen Termin reagiert das VBS auf den Umstand, dass auch die Herstellerfirmen von den Massnahmen wie Reisebeschränkungen oder Home-Office betroffen sind und physische Gespräche nicht möglich sind. Wie das VBS mitteilte, habe dieser neue Termin keine Auswirkungen auf den weiteren Fahrplan der Beschaffung. Kürzlich hat auch Kanada, das ebenfalls einen Nachfolger für seine F/A-18 sucht, die Eingabefrist für Offerten der verbliebenen Kandidaten (F-35A, F/A-18E/F Super Hornet, Saab Gripen E/F) mit der gleichen Begründung verlängert.
Die Covid-19-Pandemie habe weltweit Massnahmen ausgelöst, von denen auch alle Kandidaten der Herstellerländer betroffen seien, so das VBS. Mitarbeitende fallen aus oder könnten aufgrund der Vertraulichkeit der Dossiers im Home-Office nicht durchgehend wie am Arbeitsplatz an den Offerten arbeiten. Zudem erschwerten die Reisebeschränkungen physische Gespräche zwischen Vertretern der Kandidaten, der Schweizer Industrie und dem VBS. Aufgrund der Klassifizierung der zu besprechenden Themen könnten die Gespräche nicht immer durch Telefon- oder Videokonferenzen ersetzt werden.
Die Schweiz erwartet nun also drei Monate später als ursprünglich geplant die Offerten für neue Kampfflugzeuge (Airbus Eurofighter, Dassault Rafale, Boeing F/A-18E/F Super Hornet und Lockheed Martin F-35A) und für ein bodengestütztes Luftverteidigungssystem (Bodluv) grösserer Reichweite (Eurosam SAMP/T und Raytheon Patriot). Die Abstimmung über ein mögliches Referendum gegen die Kampfflugzeugbeschaffung wird voraussichtlich am 27. September stattfinden.