BAZL: bedeutend mehr „unruly passengers“

15. Mai 2025: Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) bearbeitete 2024 über 12’500 Meldungen zu Vorfällen – deutlich mehr als in früheren Jahren. Dies geht aus dem soeben publizierten Annual Safety Report hervor. Diese Meldungen dienen gemäss BAZL dazu, die Sicherheit am Boden und in der Luft stetig weiterzuentwickeln. Letztes Jahr gab es in der Schweiz einen Unfall mit Todesfolge in der kommerziellen Luftfahrt, nach der Swiss-Notlandung in Graz.

 

Rund 20 Prozent mehr gemeldete Vorfälle in der kommerziellen Luftfahrt und der Freizeitfliegerei, bedeutend mehr Vorfälle mit fluchenden, exzessiv trinkenden oder gewalttätigen Passagieren, 32 Prozent mehr Störungen auf der Start- oder Landebahn, 21 Prozent mehr Flugzeugbeschädigungen während der Bodenabfertigung, 40 Prozent mehr GPS-Störungen, 13 Prozent mehr Kollisionen mit Wildtieren, 8 Prozent mehr Verladefehler, 20 Prozent mehr Beinahezusammenstösse von Flugzeugen in der Luft, gleich viele Konflikte mit Drohnen, mehr Laserattacken, ein Unfall mit Todesfolge in der kommerziellen Luftfahrt, drei Unfälle mit insgesamt sechs Todesopfern in der Freizeitfliegerei, ein toter und ein schwer verletzter Helikopterpilot nach einer Kollision mit einem Kabel.

 

Das ist die Kürzestfassung der Vorfallstatistik 2024 in der Schweizer Zivilluftfahrt. Seit 2019 nehmen die Vorfallmeldungen zu. Das BAZL nennt die Die Hauptursachen: Die bessere Meldekultur, die Zunahme des kommerziellen Luftverkehrs auf das Vor-Covid-Niveau sowie mehr Konfliktregionen mit mehr grossflächig gestörten GPS-Signalen auf Flugzeugen. Im Berichtsjahr 2024 bearbeitete das BAZL insgesamt 12 751 Vorfälle. Kategorisieren, analysieren und daraus Massnahmen definieren: Aus den eingegangenen Meldungen identifiziert das BAZL für die fünf Bereiche Flugplätze, Flugsicherung, Flugbetrieb, Helikopter und Flugtechnik die wichtigsten Ursachen undbeurteilt sie nach dem Schweregrad.

 

Die Sicherheitskultur der zivilen Luftfahrt baue auf Erfahrungen von Piloten und Fluglotsen sowie dem Bodenpersonal auf, so das BAZL weiter. Von den gemeldeten sicherheitsrelevanten Vorfällen leitet das BAZL Präventionsmassnahmen ab und erarbeitet Empfehlungen. Der Sicherheitsbereich Kollisionen hat höchste Priorität. Zentral sei dabei die Frage, welche Dienste und Technologien die Sicherheit im Luftraum erhöhen können. Zusammen mit der Aviatik-Branche erarbeitet das BAZL im Projekt Future Aviation Surveillance Services and Technologies Lösungen. Seit mehr als zehn Jahren betreibt das BAZL zudem die Sicherheitskampagne Staysafe.aero im Bereich Freizeitfliegerei. Die Zielgruppe: Pilotinnen und Piloten sowie Akteure der Leichtaviatik. Über das Internet und die sozialen Medienveröffentlicht das BAZL wöchentlich neue Beiträge zu aktuellen sicherheitsrelevanten Themen.  hjb

 

BAZL Safety Report 2024