Aussergewöhnliches Heli-Line-up in Dübendorf

04. Juni 2025: Wenn ein Ereignis im In- oder Ausland erhöhte Radioaktivität in der Umwelt zur Folge hat, ist es für den Schutz der Bevölkerung zentral, erhöhte Radioaktivitätswerte rasch und präzise zu lokalisieren. Solche Radioaktivitätsmessungen aus der Luft trainieren vom 2. bis 6. Juni Spezialistinnen und Spezialisten aus Frankreich, Deutschland, Tschechien, Litauen und der Schweiz in der internationalen Aeroradiometrie-Übung ab Dübendorf.

 

Neben dem Super Puma der Schweizer Luftwaffe mit spezieller Instrumentierung an Bord kommen diese Woche ab Dübendorf vier weniger alltägliche Helikopter im Rahmen der Übung zur Radioaktivitätsmessung aus der Luft zum Einsatz: Frankreich nimmt mit einem AS350 / H125 Ecureuil von Mont Blanc Helicopters teil, Deutschland schickt einen Airbus Helicopters EC135 / H135 der Bundespolizei, aus Litauen ist ein EC145 der Grenzwache eingeflogen und aus Tschechien kam ein Mil Mi-17 der Luftwaffe. Die Übung mit Messflügen über der Schweiz dauert noch bis und mit Donnerstag, 5. Juni, der Rückflug der Teilnehmer ist für Freitag, 6. Juni geplant.

 

Fokus der internationalen Übung ist der Austausch von Mess- und Auswertungsverfahren und das Trainieren der Zusammenarbeit damit Hilfeleistungen über Grenzen hinweg problemlos geleistet werden können, wenn dies gefragt ist. Der Einsatz von Messteams verschiedener Länder erlaubt es, im Ernstfall rasch ein grosses Gebiet auf Radioaktivität zu überprüfen. Vor der internationalen Übung haben in der Schweiz die jährlichen Radioaktivitätsmessflüge stattgefunden. Dafür zuständig ist die Nationale Alarmzentrale (NAZ) innerhalb des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz (BABS). Um ein Gebiet aeroradiometrisch zu vermessen, nutzt die NAZ einen Super Puma der Schweizer Luftwaffe. Dieser ist mit einem einem speziellen Messgerät ausgerüstet und fliegt in rund 90 Metern Höhe mehrmals in parallelen Bahnen über das definierte Gelände. So können innerhalb von drei Stunden rund 100 Quadratkilometer ausgemessen werden. Das Messverfahren der Aeroradiometrie dient zur Kartierung der Radioaktivität, die sich natürlicherweise oder aufgrund von Kontamination am Boden befindet.

 

Messinstrumentierung im Schweizer Super Puma. Foto BABS