BAZL: Flugwetter von MeteoSchweiz zu teuer
Was in der Branche seit Jahren vermutet wurde, hat das BAZL nun bestätigt: Die MeteoSchweiz hat der Skyguide und somit den Nutzern jahrelang zu hohe Kosten für die Flugwetterdienstleistungen verrechnet. Das hält das BAZL in seinem Abschlussbericht am 11. Oktober fest. MeteoSchweiz hat das akzeptiert, wie das BATL weiter mitteilt.
Das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie (MeteoSchweiz) erbringt den zivilen Flugwetterdienst und verrechnet seine Leistungen an die Flugsicherung Skyguide, welche sich ihrerseits über Gebühren und andere Beiträge und Entgelte finanziert. Das bisher vom BAZL mit MeteoSchweiz vereinbarte Kostendach für die Flugwetterkosten beläuft sich auf jährlich 17,4 Millionen Franken. Auf Basis des Rechnungsjahres 2017 hat das BAZL die von MeteoSchweiz ermittelten Kosten in der Höhe von rund 17,1 Millionen Franken überprüft.
Der nun vorliegende Abschlussbericht kommt zum Schluss, dass diese Kosten und somit das festgelegte Kostendach für die Bemessung der Flugwetterkosten zu hoch angesetzt sind. Das BAZL hat bei seiner Detailprüfung anrechenbare Kosten in der Höhe von 14,5 Millionen Franken festgestellt. Die Ursache für die Abweichung sei ein mangelhaftes System, das die Kosten- und Leistungsberechnung zu wenig differenziert ausweise, hält das BAZL fest. Im Rahmen der Überprüfung des Verrechnungsmodells wurden keine Hinweise gefunden, die auf ein Fehlverhalten hindeuten.
Im Laufe das Jahres 2019 wurde vom zuständigen Departement des Innern das Wirtschaftsprüfungsunternehmen KPMG mit der Erstellung eines Gutachtens beauftragt. Auch dieses Gutachten stellt überhöhte Flugwetterkosten fest und bemängelt die Kalkulationsnachweise von MeteoSchweiz. KPMG empfiehlt zudem eine Neuausrichtung der Kosten- und Leistungsrechnung der MeteoSchweiz, um die Kostenwahrheit und Kostenklarheit zu verbessern.
Das Kostendach wurde gemäss der Empfehlung des BAZL von bisher 17,4 Millionen Franken auf neu 14,5 Millionen Franken gesenkt. Der Abschlussbericht des BAZL ist zusammen mit dem Gutachten der KPMG öffentlich einsehbar. Der Bericht des BAZL befasst sich nicht mit der Rückabwicklung der in der Vergangenheit zu hoch belasteten Flugwetterkosten. pd
Hier der BAZL-Flugwetterbericht als PDF.
Hier der KPMG-Flugwetterbericht als PDF.