2022 hat Swiss 456 Millionen Gewinn eingeflogen
03. März 2023: Die Swiss ist 2022 trotz vieler Herausforderungen zurück in die Profitabilität geflogen und hat eigenen Angaben zufolge ein ausserordentlich gutes Ergebnis von 456 Millionen Gewinn (2021: Verlust von 405 Millionen) erzielt. Die Grundlage für den erfolgreichen Geschäftsgang hätten optimierte Kostenstrukturen, ein stabiler Flugbetrieb und günstige Marktvoraussetzungen gebildet, teilt Swiss heute mit.
Die grösste Fluggesellschaft der Schweiz hat mit einem operativen Ergebnis von 456 Millionen Franken einen ausserordentlich guten Jahresabschluss geschafft. Gegenüber Vorjahr bedeutet dies eine Steigerung von fast 900 Millionen. Die Adjusted-Ebit-Marge lag mit 10,4 Prozent wieder im zweistelligen Bereich. Die operativen Erträge betrugen 4,41 Milliarden und liegen damit um das Doppelte über dem Vorjahreswert (2021: 2,1 Milliarden).
Das erste Quartal war aufgrund der vorherrschenden Omikron-Virusvariante und des Beginns des Konfliktes zwischen Russland und der Ukraine noch von grossen Unsicherheiten geprägt. Im Frühjahr kehrte jedoch das Vertrauen der Menschen ins Reisen schnell zurück und die Nachfragekurve nach Flugreisen zeigte deutlich nach oben. Das rasante Hochfahren des Flugbetriebs führte zu grossen strukturellen Herausforderungen in der gesamten Luftfahrt. Der grosse Nachholbedarf an Flugreisen überstieg die angebotene Kapazität, was das Finanzresultat von Swiss im Jahr 2022 massgeblich beeinflusste.
Ebenfalls positiv auf das Ergebnis wirkte sich die weiterhin starke Cargo-Nachfrage und das daraus resultierende stärkste Frachtresultat der Unternehmensgeschichte aus. Darüber hinaus trugen die optimalen Kostenstrukturen basierend auf der Restrukturierung vom Vorjahr zum erfolgreichen Geschäftsgang bei. Swiss-CEO Dieter Vranckx: «Trotz grösserer Herausforderungen in der gesamten Luftfahrt haben wir bereits 2022 den Turnaround geschafft und sind mit einer operationellen Stabilität von über 99 Prozent im Sommer wieder weit in die Gewinnzone hineingeflogen. Diese Flugplanstabilität als Grundlage unseres Erfolgs wird auch in diesem Jahr einer unserer Schwerpunkte sein.»
Bereits Ende Mai konnte Swiss aufgrund der positiven Entwicklung der Liquiditätssituation den vom Bund zu 85 Prozent verbürgten Bankenkredit inklusive Zinsen von insgesamt 60 Millionen frühzeitig zurückführen und sich über den Kapitalmarkt finanzieren. Die Liquiditätssituation von Swiss habe sich seither weiter verbessert, heisst es weiter. Markus Binkert, CFO, erläutert: «Mit einer Adjusted-Ebit-Marge von über 10 Prozent ist das Ergebnis von 2022 klar besser ausgefallen als erwartet. Dies erlaubte es uns, alle unsere Stakeholder am Erfolg zu beteiligen. So konnten zum Beispiel unsere Mitarbeitenden mit über 100 Millionen an verschiedenen einmaligen Prämien und variablen Lohnbestandteilen vom Ergebnis des letzten Jahres profitieren.»
Im Geschäftsjahr 2022 stieg die Zahl der von Swiss beförderten Fluggäste um 116 Prozent auf 12,8 Millionen. Die Anzahl der Flüge wuchs um 89 Prozent gegenüber Vorjahr auf rund 107’000. Insgesamt hat Swiss auf dem gesamten Streckennetz im Jahr 2022 65 Prozent mehr Sitzkilometer (ASK) angeboten. Bei der Anzahl der verkauften Sitzkilometer (RPK) betrug die Steigerung im selben Zeitraum 145 Prozent. Der Sitzladefaktor lag bei durchschnittlich 80,9 Prozent und war damit um 26,5 Prozentpunkte höher als der Vorjahreswert. Die Auslastung auf den Interkontinentalstrecken lag leicht über dem Wert der Europastrecken.
Im laufenden Jahr plant Swiss eigenen Angaben zufolge mit einer konservativen Kapazität von rund 85 Prozent gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019. Das Ziel ist weiterhin, eine grösstmögliche Stabilität im Flugbetrieb sicherzustellen. Dafür wird im Sommer 2023 wieder die gesamte Flotte von Swiss an den Standorten Zürich und Genf positioniert sein. Zugleich hat Swiss das Angebotswachstum frühzeitig mit ihren Wetlease-Partnern Helvetic Airways und Air Baltic gesichert. Im Personalbereich ist seitens Kabine der Prozess für einen neuen Gesamtarbeitsvertrag noch im Gange, da der erste gemeinsame Vorschlag von Kapers und Swiss von den Mitgliedern der Sozialpartnerin kürzlich abgelehnt wurde. Bezüglich Cockpit- und Bodenpersonal konnten sich Swiss und die Sozialpartner bereits 2022 auf neue Bedingungen einigen. pd