Aerosuisse: nationale CO2-Kompensationssysteme gefährden Corsia-Einführung
Eine CO2-Abgabe für den Luftverkehr kann ihre Wirkung nur entfalten, wenn diese international eingeführt wird. Deshalb setzt sich die Aerosuisse, der Dachverband der Schweizer Luft- und Raumfahrt, für das 2016 von der internationalen Staatengemeinschaft beschlossene Kompensationssystem Corsia (Carbon Offsetting and Reduction Scheme) als Klimaschutzinstrument ein.
„Nationale CO2-Steuern für die Luftfahrt gefährden Corsia, was an der am 4. Oktober endenden ICAO-Generalversammlung deutlich wurde“, hält Aerosuisse- Präsident Nationalrat Thomas Hurter fest und ergänzt: „Je mehr eigene Massnahmen wir ergreifen, desto geringer ist das Interesse anderer Staaten bei Corsia mitzumachen.“ Es ist es ein riesiger Fortschritt, dass die internationale Staatengemeinschaft mit dem Kompensationssystem Corsia 2016 ein weltumgreifendes Klimaschutzinstrument beschlossen hat, das 2020 an den Start gehen soll. Deshalb ist es für die Aerosuisse entscheidend und prioritär, dass die Einführung von Corsia nicht gefährdet wird. Bei der weiteren Umsetzung müsse dann darauf geachtet werden, dass es nicht zu einer Doppelbelastung europäischer Fluggesellschaften durch Corsia und den Europäischen Emissionshandel komme, hält die Aerosuisse weiter fest.
Mit Corsia wird sichergestellt, dass der weltweite Luftverkehr ab 2020 CO2-neutral wächst. Erreicht wird dies, indem die Fluggesellschaften weltweit CO2-senkende und von der ICAO zertifizierte Klimaschutzprojekte finanzieren, in denen in entsprechender Grössenordnung die Emissionen aus dem Luftverkehr kompensiert werden. Die internationale Luftfahrt hat diesen Beschluss unterstützt – rund 90 Prozent aller Nationen beteiligen sich – und sich im Vorfeld massiv dafür eingesetzt, dass die Staaten dieses System der CO2-Bepreisung einführen. Für die Aerosuisse ist prioritär, dass nun alles unternommen wird, um die sichere Einführung von Corsia zu gewährleisten: „Entscheidend ist, dass das international abgestimmte System Corsia jetzt auch tatsächlich an den Start gebracht wird. Die europäischen Regierungen sollten sich dafür einsetzen, dass auch die noch zögerlichen Länder bereit sind, sich daran zu beteiligen anstatt eigene Kompensationssysteme zu kreieren“, so Nationalrat Thomas Hurter. pd