General-Aviation-Verbände verlassen Aerosuisse

Die drei General-Aviation-Verbände Aero-Club, AOPA Switzerland und der Verband Schweizer Flugplätze (VSF) verlassen per Ende 2019 die Aerosuisse. Begründet wird dies mit der Fokussierung auf der spezifischen Herausforderungen der General Aviation. Im Hinblick auf die neue Zusammensetzung des Parlaments ist dieser Entscheid der GA aber fragwürdig, da die Luftfahrt so nicht mehr mit einer Stimme sprechen wird.

Im Fokus des Aero-Clubs der Schweiz (AeCS) stünden die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen bei der Leicht- und Sportaviatik, insbesondere in den Bereichen Luftraum sowie Infrastrukturen. Ähnliche Gründe führt auch der VSF an. Der Austritt aus dem Dachverband der Schweizer Luft- und Raumfahrt erfolge vor dem Hintergrund der in den letzten Jahren gestiegenen Anforderungen in zahlreichen Dossiers, welche die kleinen und mittleren Flugplätze der Schweiz teilweise existenziell betreffen. Gemeint sind dabei wohl die Neugestaltung des Zürcher Luftraums und die Ungewissheit über die Finanzierung der Flugsicherung auf den Regionalflugplätzen.
Die aufgeführten Gründe legen den Schluss nahe, dass sich die austretenden Verbände mehr Freiheiten und weniger Interessenskonflikte versprechen.
Es sei verständlich, wenn die Aerosuisse auf Grund der Heterogenität der Interessen dabei an Grenzen stosse, was die General Aviation aber vor grosse Probleme stelle, argumentiert die AOPA, die Aircraft Owners und Pilots Association. Alle drei Verbände betonen indes, mit der Aerosuisse weiterhin einen engen Austausch anzustreben, um die übergeordneten Interessen und Ziele der gesamten Schweizer Luftfahrt weiterhin gemeinsam vertreten zu können.
Erstaunlich ist, dass der Austrittsentscheid just nach den Parlamentswahlen vom vergangenen Wochenende kommt. In Zukunft wird die Luftfahrt auf dem politischen Parkett in Bern einen noch schwierigeren Stand haben. Einerseits ist das UVEK  mit Bundesrätin Simonetta Sommaruga an der Spitze nach links gedriftet, andererseits hat nach der massiven Verstärkung der grünen Kräfte im Parlament eine geeinte Stimme der Schweizer Aviatik eindeutig mehr Gewicht als mehrere Stimmen.     Hansjörg Bürgi