Air Zermatt flog 2021 so viel wie noch nie

03. Juli 2022: Im vergangenen Jahr hat Air Zermatt über 6700 Flugstunden geleistet – so viele wie noch nie. Doch 2021 bedeutet auch das Ende der langjährigen Ära des Lamas bei Air Zermatt. An ihrer 53. Generalversammlung auf der Riffelalp oberhalb Zermatt konnte Air Zermatt ihren Aktionären kürzlich auch verschiedene Innovationen vorstellen, so ein neuartiger Bergesack oder ein ausgeklügeltes System zur Montage von Fliegerwarnkugeln.

Das erfreuliche Ergebnis erklärte Verwaltungsratspräsident Philipp Perren an der Generalversammlung in Zermatt hauptsächlich mit den über 6700 (2020: 5828) geflogenen Flugstunden, was die höchste Zahl an Flugstunden seit der Gründung der Air Zermatt AG bedeutet. Auch die Zahl der Rettungseinsätze erreichte mit 1785 ein stolzes Ergebnis. Rückläufig entwickelte sich dagegen die Zahl der terrestrischen Ambulanzeinsätze. 2021 verzeichnete die Air Zermatt AG 827 Fahrten, während es 2020 noch 858 Fahrten waren.

Mit Wehmut blickte Philipp Perren an der Generalversammlung auf ein halbes Jahrhundert zurück, bei dem der Lama-Helikopter bei der Air Zermatt unter härtesten Bedingungen Dienst tat. Im Dezember 2021 mietete ein privater Pilot das letzte Lama und beschädigte dieses bei einer Landung auf dem Alphubel derart, dass die Maschine einen Totalschaden erlitt. Damit ging eine Ära bei Air Zermatt zu Ende.

Die Air Zermatt AG hat in Kooperation mit MK-Med und PAX einen neuen Bergesack entwickelt. Im Februar 2022 wurde er nach MDR (Medical Direct Regulation) zugelassen, was die höchste Zulassungsstufe darstellt. Ausser bei Patientenflügen aus Arztpraxen oder eigentlichen Verlegungen kommt der neu entwickelte Bergesack quasi bei allen Patiententransporten im Helikopter zum Einsatz. Dieser unter Mitwirkung der Air Zermatt entwickelte Sack wird mit leichten Änderungen auch bei der Rega im Einsatz stehen und diese kann somit von dieser neuerlichen Innovation der Air Zermatt profitieren.

An der Generalversammlung präsentierte Präsident Philipp Perren zudem ein neues System, um Elemente wie Fliegerwarnkugeln an Leitungen zu wechseln, die von Simon Anthammatten und Robert Andenmatten, beides Piloten der Air Zermatt, entwickelt wurden. Dieses SiRoTi-System erlaubt unter anderem einen rascheren, sicheren und effizienten Wechsel von Fliegerwarnkugeln, Spiralen, Distanzhaltern oder Reparaturen an Leitungen und Seilbahnkabeln. «Durch die verbesserte Technik wird der ‚Workload‘ des Piloten und der Monteure vereinfacht und deren Sicherheit erhöht», so Philipp Perren.

Ausserdem hat die Air Zermatt im vergangenen Geschäftsjahr in einen neuartigen VR/Motion Simulator investiert. Dieser moderne Simulator wurde in der Basis in Zermatt installiert und generiert dem Piloten nicht nur Bilder, sondern durch Bewegungen wird auch physisch der Eindruck des Fliegens erweckt. «So wird die Air Zermatt künftig ihre Piloten zusätzlich auf dem innovativen Simulator von VRM Switzerland schulen können», so Präsident Philipp Perren vor den anwesenden Aktionären.

An der Generalversammlung bedankte sich Philipp Perren bei allen Mitarbeitenden für den ausserordentlichen Einsatz im vergangenen Geschäftsjahr: «Die Air Zermatt zählt auf hervorragende Mitarbeitende mit grosser Solidarität zum Unternehmen. Sie sind bereit, Ausserordentliches zu leisten.» Ein besonderer Dank richtete Perren dabei an Dr. Axel Mann, der von 1983 bis 2020 die ärztliche Leitung bei der Air Zermatt innehatte. «Dr. Axel Mann hat den medizinischen Dienst der Air Zermatt mit Sicherheit zu den besten der Welt gemacht», würdigte Philipp Perren den langjährigen ärztlichen Leiter des Flugunternehmens. Ein besonderer Dank gehöre ausserdem Philippe Imboden, der die Air Zermatt als Mitglied der Geschäftsleitung seit 2000 entscheidend geprägt hat. Beide sind im Frühling 2022 in den Ruhestand getreten.  pd

Die Piloten von Air Zermatt trainieren im Simulator von VRM Switzerland. Foto VRM