BAZL wünscht interoperable Kollisionswarnsysteme

26. Mai 2o25: Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) will bis 2035 einen vollständig vernetzten Luftraum aufbauen. Zu diesem Zweck werden Halter- und Piloten aufgefordert, die elektronische Sichtbarkeit ihrer Luftfahrzeuge zu gewährleisten. Zu diesem Zweck hat das BAZL eine Liste mit empfohlenen Technologien veröffentlicht.

 

Seit den Anfängen der Luftfahrt gilt das Prinzip «sehen und ausweichen»: andere Luftraumnutzer sehen und ihnen ausweichen. Zur Unterstützung der Piloten bei dieser Aufgabe wurden mehrere Technologien eingeführt, die jedoch nicht untereinander interagieren. Obwohl die meisten Luftraumnutzenden in der Schweiz über mindestens eine dieser Technologien verfügen, stelle die mangelnde Interoperabilität ein Sicherheitsrisiko dar, hält das BAZL fest.

 

2023 wurde das Projekt FASST-CH (Future Aviation Surveillance Services and Technologies in Switzerland) ins Leben gerufen, um diese Thematik in einem gesamtheitlichen Kontext anzugehen. Die gemeinsam mit Schweizer und internationalen Interessengruppen entwickelte Vision: Die Entwicklung eines vernetzten Luftraums, in dem Piloten in Echtzeit auf Verkehrs- und Wetterdaten sowie den Luftraumstatus zugreifen können. Dieser soll bis 2035 umgesetzt werden.

 

Der geplante Luftraum wird auf einem «i-conspicuity-Ökosystem» aufbauen, das bis 2028 realisiert werden soll. Mit Hilfe einer entsprechen Bodeninfrastruktur soll die Interoperabilität der Technologien in der Luft und damit eine vollständige Sichtbarkeit des aktuellen Luftverkehrs gewährleistet werden, so das BAZL weiter. Nach sorgfältiger Prüfung der Situation in der Schweiz, der laufenden Initiativen in Europa und der technologischen Entwicklungen auf dem Markt ist das Projektteam zum Schluss gekommen, dass die Interoperabilität der Technologien mit der Einführung eines Mindestmasses an offenen Standards erreicht werden kann. Voraussetzung dafür sind Software-Updates bestehender Geräte oder Installation neuer Geräte; ergänzt wird das Ökosystem, indem die Daten über die vernetzte Bodeninfrastruktur weiterverbreitet werden.

 

Das BAZL veröffentlicht heute dazu eine Empfehlung (Link hier), zur Bestimmung, welche Technologien für die entsprechende Flugzeugkategorie am besten geeignet sind. Der für gewisse Luftraumnutzer vorgeschrieben Mode-S-Transponder ist nur eine der verfügbaren Optionen. Halter- und Piloten werden aufgefordert, ihre Luftfahrzeuge gemäss der Technologieempfehlung auszurüsten. Mit diesem Schritt leisteten sie einen wichtigen Beitrag für das angestrebte i-conspicuity-Ökosystem und erhöhten die Sicherheit im Luftraum, so das BAZL. Finanzielle Unterstützung für die Ausrüstung von Luftfahrzeugen können via Sonderfinanzierung für den Luftverkehr (BV87) beantragt werden. Diese sieht Massnahmen zur Erhöhung der Flugsicherheit vor.  pd