Der Papyrus-Hunter rollt weiter

26. August 2024: Vergangenen Samstag, 24. August, fand auf dem Flugplatz St. Stephan die 30. Mitgliederversammlung der Huntervereins Obersimmental statt. Über 90 Mitglieder und einige Gäste folgten der Einladung, wohl auch deshalb, um zu erfahren, wie es mit der neuen Situation mit dem nicht mehr fliegenden Papyrus-Hunter weitergehen soll. 

 

Alle vereinsinternen Geschäfte wurden von den Anwesenden rasch und einstimmig im Sinne des Vorstandes genehmigt. Im Vorstand selber gab es allerdings Veränderungen. Bis dato wurde der Verein von zwei Co-Präsidenten (Bereich Flugaktivitäten respektive Administration / Öffentlichkeitsarbeiten) geleitet. Der bisherige Co-Präsident Ueli Leutert demissionierte, vor allem auch, weil er seine Mission in Bezug auf den Papyrus-Hunter für beendet betrachtete (…der Hunter ist wieder in St. Stephan…).Der zweite Co-Präsident Roland Ginggen wurde neu zum Präsidenten und Matthias Minnig zum Vize-Präsidenten gewählt. Ueli Leutert wurde zudem als Ehrenpräsident geehrt. Die Anwesenden bestätigten dies mit einer „Standing Ovation“. Er wird dem Verein weiterhin zur Verfügung stehen.

 

Der Hunterverein sieht sich in der Zukunft als Museumverein. Neben statischen Ausstellungen im heutigen Unterstand sollen weiterhin Triebwerk-Standläufe am Papyrus-Hunter durchgeführt werden. Dieser soll auch rollend vorgeführt werden. Zudem wurde dem Verein vom Air Force Center Dübendorf eine Noorduyn Aviation AT-16 Harvard (ex U-328) geschenkt und eine Dornier Do-27 (ex V-607) als Leihgabe überlassen. Die Harvard soll in den nächsten Jahren wieder in einen flugtüchtigen Zustand versetzt werden. Deshalb wurde aus organisatorischen und rechtlichen Gründen der Vorstands-Verein «U-328»gegründet. Ein kleines Team um Natascha Wirth und Clemens Rüb veranschlagen etwa 9000 ehrenamtliche Stunden, um die Maschine wieder in die Luft zu bringen. Selbstverständlich sind sie dabei auch auf finanzielle Unterstützung von Gönnern, aber auch von professionellen Firmen und Spezialisten angewiesen. Die Dornier Do-27 befindet sich bereits in St. Stephan und wird als reines Ausstellungsstück aufbereitet.

 

Etwas entgegen der Zukunftsperspektive des Vereins hat sich die Gemeinde St. Stephan vor kurzer Zeit entschieden, den Flugplatz privat zu betreiben und hat dabei zwei Gewerbezonen bestimmt. Sie hat dafür erste finanzielle Mittel gesprochen. Die erste Zone würde den heutigen Unterstand (und das zukünftige Museum) betreffen, – bis hin zu einem Abbruch. Auch nach dem Votum des Gemeindeverwalters Beat Zahler konnte diese Befürchtung nicht abschliessend ausgeschlossen werden. Auch wenn eine Realisierung dieser Gewerbezonen wohl noch Jahre dauern wird, wurde aus der Runde der Anwesenden gefordert, dass die Vereinsführung alles Mögliche und Notwendige unternimmt, um mit den Behörden eine Lösung im Sinne des Vereins zu finden.

 

Anstelle eines offiziellen Hunterfestes wurde für diesen Tag ein kleines Fly-In im lockeren Sinne geplant. Dabei wurde der Papyrus-Hunter mit laufendem Triebwerk und einem abgebrochenen Startprozedere vorgeführt. Im weiteren war der Vampire-Trainer HB-RVF, die T-6 Texan HB-RWM, eine Pilatus-Familie mit je einer P-2 und PC-7 und sechs P-3 und eine stattliche Anzahl Kleinflugzeuge, von der Jodel Bébé bis Rombach Special zu sehen. Zwei Helikopter, die Alouette III HB-XXM und eine R 44 Raven, besuchten St. Stephan ebenfalls. Ein rundum sehr gelungener Anlass, – klein, aber sehr fein. Es kann durchaus erwartet werden, dass es in der Zukunft weitere solcher Veranstaltungen in diesem Rahmen geben wird.   Fotoreport Thomas P. Hofer