Deutschland will nun doch auch F-35

17. März 2022: Bis zu 35 F-35A will Deutschland beschaffen und damit die bis spätestens 2030 fliegenden Tornados ersetzen, das bestätigte diese Woche die deutsche Verteidigungsministerin Christine Lambrecht. Die Luftwaffenführung freut sich über diesen Entscheid, während Airbus und Boeing enttäuscht sein dürften – sie haben mit Aufträge für Eurofighter und Super Hornet gerechnet. In Emmen werden morgen Freitag zwei italienische F-35A erwartet. Sie gehören zum Informationsprogramm zur Schweizer Armeebotschaft 2022, das nächste Woche in Emmen stattfinden wird.

Airbus geht nach dem jüngsten Entscheid der deutschen Regierung nicht leer aus, immerhin 15 Eurofighter sollen für die Rolle der elektronischen Kampfführung entwickelt und gebaut werden. Damit soll Know-how in diesem Bereich für das zukünftige, gemeinsam mit Frankreich entwickelte Kampfflugzeug FCAS (Future Combat Air System) in Deutschland erhalten bleiben.

Die F-35A werden nicht zuletzt für die Sicherstellung der „nuklearen Teilhabe“ beschafft. So wird in Deutschland die Option genannt, deutsche Flugzeuge mit in Büchel gelagerte US-Atombomben des Typs B61 zu bestücken. Noch ist die F-35A nicht für die B61 zertifiziert, doch die Arbeiten dafür sollen laufen. Die alte Bundesregierung hatte sich noch dafür ausgesprochen, als Tornado-Ersatz F/A-18 Super Hornets und EA-18G Growler Störflugzeuge und zusätzliche Eurofighter als Jagdbomber zu beschaffen.

Bemerkenswert ist der Kommentar des Inspekteurs der Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz zum Entscheid des deutschen Verteidigungsministeriums für die F-35A. Er sagte unter anderem: „Auf Putins Aggression gibt es nur eine Antwort: Geschlossenheit in der NATO und glaubwürdige Abschreckung. Gerade deshalb ist die Entscheidung für die F-35 ohne Alternative. Die F-35 ist das modernste Kampfflugzeug weltweit, viele unserer europäischen Partner haben sich ebenfalls für dieses Flugzeug entschieden.“

In der Schweiz wird morgen Freitag, voraussichtlich kurz vor 12 Uhr, die Landung von zwei italienischen F-35A auf dem Militärflugplatz Emmen erwartet. Heute hat bereits eine italienische C-130J Hercules Material für diesen Besuch nach Emmen geflogen. Nächste Woche sollen in Emmen der F-35A und das Luftverteidigungssystem Patriot als wesentliche Bestandteile der Armeebotschaft 2022 vorgestellt werden. Am Mittwochvormittag, 23. März, ist um 11 Uhr eine kurze Flugdemonstration vorgesehen. eb