EasyJet-Verlust so hoch wie erwartet
20. Mai 2021: EasyJet weist für das erste Halbjahr ihres Geschäftsjahres 2020/2021 per Ende März einen operativen Verlust von 701 Millionen Pfund (rund 890 Millionen Franken) aus. Das schlechte Ergebnis sei so erwartet worden, teilt EasyJet heute mit. Die Airline verfüge nach wie vor über ausreichend Liquidität und gibt sich zuversichtlich, dass der Sommer eine Verbesserung bringe.
Im den sechs Monaten von Oktober 2020 bis zum 31. März 2021 führte EasyJet ein umfangreiches Restrukturierungs- und Kostensenkungsprogramm um. Die Passagierzahlen für diese sechs Monate sanken um 89,4 Prozent auf 4,1 Millionen. Im ersten Geschäftshalbjahr 2019/2020 waren es noch 38,6 Millionen. Die Kapazität sank um 85,0 Prozent auf 6,4 Millionen Sitze, was 14 Prozent des Kapazitätsniveaus des ersten Geschäftshalbjahrs 2019 entspreche (erstes Geschäftshalbjahr 2020: 42,7 Millionen). Die Auslastung sank um 26,6 Prozentpunkte auf 63,7 Prozent.
Der Gesamtumsatz sank um 90 Prozent auf 240 Millionen Pfund (erstes Geschäftshalbjahr 2020: 2382 Millionen GBP), wobei die Einnahmen durch Passagiere um 91 Prozent auf 170 Millionen GBP und die Nebeneinnahmen um 87 Prozent auf 70 Millionen GBP zurückgingen. Die operativen Gesamtkosten (exklusive Treibstoff) der Gruppe sanken um 59 Prozent auf 844 Millionen GBP (erstes Geschäftshalbjahr 2020: 2041 GBP), was auf einen Rückgang der geflogenen Kapazität und die Einsparungen durch das umfangreiche Kostensenkungsprogramm in vielen Bereichen des Unternehmens zurückzuführen sei, so EasyJet weiter. Die Wechselkursgewinne betrugen 24 Millionen GBP, die sich aus der Stärke des Pfund Sterling auf die Verbindlichkeiten in Fremdwährung beziehen und in den Gesamtkosten enthalten seien, heisst es weiter. EasyJets Kostensenkungsprogramm zielt auf Einsparungen in Höhe von etwa 500 Millionen GBP im Geschäftsjahr 2021.
Die Gewinne aus nicht operativen Geschäften beliefen sich für die sechs Monate bis zum 31. März 2021 auf 56 Millionen GBP vor Steuern (erstes Geschäftshalbjahr 2020: 160 Millionen GBP Nettobelastung) und umfassen hauptsächlich Gewinne aus Sale & Leaseback-Transaktionen, wobei eine Nettobelastung durch die Beendigung des Fuel Hedging durch die Auflösung von Restrukturierungsrückstellungen weitgehend ausgeglichen wurde. Der operative Verlust vor Steuern beträgt 701 Millionen GBP (erstes Geschäftshalbjahr 2020: 193 Millionen GBP Verlust), und bewege sich innerhalb der prognostizierten Spanne von 690 bis 730 Millionen GBP Verlust, schreibt EasyJet weiter. Der ausgewiesene Verlust vor Steuern beträgt 645 Millionen GBP (erstes Geschäftshalbjahr 2020: 353 Millionen GBP Verlust). EasyJet weise eine robuste Bilanz mit einer während der Pandemie aufgenommenen Gesamtliquidität von über 5,5 Milliarden GBP auf und einer Nettoverschuldung von 2,0 Milliarden GBP (erstes Geschäftshalbjahr 2020: Nettoverschuldung von 467 Mio. GBP) auf, teilt die Airline weiter mit.
Basierend auf den aktuellen Reisebeschränkungen erwartet EasyJet im dritten Quartal des Geschäftsjahres etwa 15 Prozent der Kapazitäten von 2019 zu fliegen, mit der Erwartung, dass die Kapazitäten ab Juni ansteigen. Johan Lundgren, CEO von EasyJet: „Der Freizeitreiseverkehr in Grossbritannien, wo wir der grösste Anbieter für Flugreisen in die Länder der Grünen Liste sind, nimmt wieder an Fahrt auf und viele europäische Regierungen lockern die Reisebeschränkungen. Wir sind bereit, unsere Flugkapazitäten für den Sommer deutlich zu erhöhen, um die Geschäftsmöglichkeiten im europäischen Luftverkehr grösstmöglich zu nutzen.“ hjb