Edelweiss-Piloten droht vertragsloser Zustand

26. April 2024: Anscheinend ist noch keine Bewegung in die Verhandlungen zwischen Edelweiss und der Pilotengewerkschaft Aeropers gekommen. Diese teilt heute mit, dass 82 Prozent der Edelweiss-Cockpit-Crews, welche Aeropers-Mitglieder sind, eine übergrosse Postkarte an die Edelweiss-Geschäftsleitung unterschrieben hätten, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen.

 

Ende Januar starteten Aeropers und Edelweiss Verhandlungen für einen neuen Gesamtarbeitsvertrag für die Pilotinnen und Piloten. Der Pilotenverband forderte Verbesserungen bei der Planbarkeit des Soziallebens sowie eine nachhaltige finanzielle Perspektive. Das konkrete Angebot der Edelweiss-Geschäftsleitung sieht eine 15-prozentige Steigerung der Lohnsumme über 4,5 Jahre vor. Doch damit gibt sich Aeropers nicht zufrieden, deshalb hat sie am 11. April die Verhandlungen abgebrochen. Die Pilotengewerkschaft scheint die aktuelle Lage der Pilotenknappheit dabei auszunützen.

 

Um den Verhandlungsprozess wieder voranzutreiben und den vertraglosen Zustand abzuwenden, richten sich nun die Pilotinnen und Piloten mit einer Postkarte direkt an den Edelweiss-CEO Bernd Bauer. Aeropers-Präsident Clemens Kopetz hat heute zusammen mit den Aeropers-Vorstandsmitgliedern und den Edelweiss-Piloten Roman Kälin und Martin Geiger-Rathgeb die Postkarte in Übergrösse beim Edelweiss-Hauptsitz am Flughafen Zürich vorbeigebracht. Die Karte trägt gemäss Aeropers-Angaben die Unterschrift von 219 Pilotinnen und Piloten. Dies entspreche 82 Prozent der Edelweiss-Mitglieder in der Pilotengewerkschaft, teilt Aeropers weiter mit. Mit dieser Aktion würden die Pilotinnen und Piloten Geschlossenheit in ihrer Forderung nach einer nachhaltigen finanziellen Perspektive und einem planbaren Sozialleben beweisen, so Aeropers.

 

«Der auslaufende GAV ist nicht mehr zeitgemäss. Es sind dringend Verbesserungen notwendig, um die heutigen gesellschaftlichen Realitäten abzubilden», sagt Janos Fazekas, Vorstandsmitglied der Aeropers. «Wir sind weiterhin gewillt, eine für beide Seiten tragbare Lösung am Verhandlungstisch zu finden. Diese muss aber eine nachhaltige finanzielle Perspektive und ein besser planbares Sozialleben beinhalten», so Fazekas weiter. Sollte bis zum 30. Juni 2024 kein neuer GAV vereinbart sein, droh ab dem 1. Juli 2024 der vertraglose Zustand, so Aeropers weiter. hjb