FlyBAIR startet erst 2022 wieder

4. März 2021: Die virtuelle Schweizer Airline FlyBAIR, die am 18. Juli 2020 erstmals mit einer Embraer E190-E1 von Helvetic Airways erstmals ab Bern gestartet ist, wird in diesem Jahr am Boden bleiben. Die Corona-Pandemie hat dem Start-up-Unternehmen ein äusserst herausforderndes erstes Geschäftsjahr und einen Verlust beschert. Wegen dem unsicheren Marktumfeld werden die Flüge 2021 ganz ausgesetzt. 2022 soll wieder ein geregelter Flugbetrieb aufgenommen werden.

Am 4. März 2021 hat die FlyBAIR AG ihr Jahresergebnis für das erweiterte Geschäftsjahr 2019/20 präsentiert. Die erste Sommersaison des Flugunternehmens wurde von der Covid-19-Pandemie fremdbestimmt. «Anfangs Jahr rechneten wir noch mit gegen 150 Rotationen für Mai bis Oktober 2020 und der damalige Stand der Frühbuchungen war sehr verheissungsvoll. Dann entwickelte sich ein Pandemie-Drama, das den internationalen Reisemarkt auf ein Minimum einbrechen liess», sagt Urs Sieber, Verwaltungsratspräsident der flyBAIR AG.

Das junge Unternehmen konnte 32 Rotationen ab Bern und Sion in Zusammenarbeit mit Helvetic Airways durchführen und die griechischen Destinationen Heraklion, Kos und Rhodos mit der Schweizer Bundesstadt verbinden. Insgesamt wurden im ersten Geschäftsjahr auf 65 Flügen 4291 Passagiere transportiert. Die Flugstrecken von Bern und Sion nach Palma de Mallorca mussten infolge der Quarantäneliste vom Bundesamt für Gesundheit Ende August 2020 eingestellt werden. Aufgrund der daraus resultierenden Annullations- sowie den einmaligen Gründungskosten hat flyBAIR einen Verlust von knapp 760‘000 Franken erlitten, was dank der Eigenmittel verkraftbar sei, wie flyBAIR mitteilte. Das Start-up-Unternehmen ist schlank aufgestellt und beschäftigt eingemietetes Personal im Umfang von 1,4 Vollzeitstellen.

Änderungen im Verwaltungsrat
Urs Sieber übernahm im November 2019 das Verwaltungsratspräsidium von FlyBAIR.  An der ordentlichen Generalversammlung vom 25. März 2021 tritt Urs Sieber gemäss Mitteilung von FlyBAIR aus gesundheitlichen Gründen als Verwaltungsrat zurück. Als Nachfolgerin des Verwaltungsratspräsidenten beantragt der Verwaltungsrat die Wahl von Andrea Wucher in den Verwaltungsrat. Andrea Wucher verfügt über eine breite Erfahrung in der Luftfahrt und hat langjährige Erfahrung in der Führung von KMUs. Sie ist zudem im Verwaltungsrat der Hauptaktionärin von FlyBAIR, der Flughafen Bern AG, und der touristischen Promotionsagentur Made in Bern AG sowie in der Hauptstadtregion und international bestens vernetzt.

Das Geschäftsjahr 2021 – Ausblick
Aufgrund des unsicheren Marktumfeldes und der fehlenden Planungssicherheit infolge der Pandemie haben der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung gemeinsam entschieden, einen «Freeze-Prozess» einzuleiten und alle aktuell geplanten Flugverbindungen während der diesjährigen Sommersaison zu annullieren. Damit sollen die im Crowdfunding zur Verfügung gestellten Mittel geschont werden. Das Ziel des Verwaltungsrates sei es, FlyBAIR im 2022 in einen geregelten Flugbetrieb zu überführen. Die bereits getätigten Buchungen für 2021 werden in den kommenden Tagen rückerstattet. FlyBAIR entschuldigt sich für diesen leider unumgänglichen Schritt bei seinen Kundinnen und Kunden und bedankt sich für das Verständnis und das Vertrauen. pd / eb www.flybair.ch