FlyBAIR wird liquidiert
05. Juli 2024: Erneut wird eine Berner Airline gegroundet, wenn auch nur eine virtuelle: An der ordentlichen Generalversammlung vom 28. Juni ist die Liquidation von FlyBAIR per Ende 2024 mit rund 75 Prozent der Aktionärsstimmen gutgeheissen worden. Als Grund werden die mangelnden Ertragsaussichten genannt. FlyBAIR hat 2023 einen Verlust von rund 370’000 Franken eingeflogen.
FlyBAIR wird damit fünf Jahre nach ihrer Gründung im 2019 aufgelöst. Von den 1,63 Millionen Franken des Aktienkapitals sind bis Ende 2023 insgesamt 1, 28 Millionen aufgebraucht worden. Der Antrag des Verwaltungsrates – bestehend aus VR-Präsidentin Andrea Wucher, Vizepräsident André Lüthi und VR-Mitglied Martin Leibundgut – auf Liquidation basierte auf den mangelnden Ertragsaussichten und weil eine Kapitalerhöhung illusorisch gewesen wäre.
In der Berner Tageszeitung «Der Bund» erwähnt Andrea Wucher, die seit 2021 als VR-Präsidentin und CEO von FlyBAIR wirkt, dass die kurz nach der Gründung von FlyBAIR aufgetretene Pandemie der virtuellen Airline von Beginn weg das Leben erschwert hat. Zudem war es sehr schwierig, passende Flugzeuge für die Ferienflüge ab Bern zu finden. Die zu Beginn engagierte German Airways stieg kurz vor dem Start der ersten Flüge aus, so dass die teurere Helvetic Airways eingemietet werden musste. Auch Lübeck Air zog sich aus Bern zurück. Andrea Wucher beklagt, dass aktuell nur sehr wenige 110-plätzige Flugzeuge im Vollcharter verfügbar seien.
FlyBAIR soll nun bis Ende Jahr abgewickelt werden. Gemäss «Bund» verfügt sie noch über ein Eigenkapital von rund 300’000 Franken, es werde versucht, die Marke zu verkaufen. Damit erhalten die Aktionäre voraussichtlich rund einen Fünftel ihres investierten Geldes zurück. Bis Ende September bietet FlyBAIR noch Flüge von Bern nach Cagliari, Jerez, Olbia und Palma de Mallorca über ihre Website an. Hansjörg Bürgi