Fronten zwischen Edelweiss und Aeropers verhärten sich
16. April 2024: Nun meldet sich auch die Edelweiss-Geschäftsleitung zum Abbruch der GAV-Verhandlungen mit der Pilotengewerkschaft Aeropers: Diese verweigere trotz eines konkreten Angebots weiterhin die Fortführung der Verhandlungen um einen neuen Gesamtarbeitsvertrag (GAV), teilt die Ferienfluggesellschaft heute mit.
Nachdem Aeropers die Verhandlungen zu einem neuen Cockpit-GAV letzten Freitag abgebrochen hatte, habe Edelweiss gestern ihr Angebot erneuert und konkrete Umsetzungsvorschläge abgegeben, welche innerhalb der unternehmerischen Möglichkeiten lägen, teilt Edelweiss mit. Doch auch diese Vorschläge würden von Aeropers nicht akzeptiert. Die Pilotengewerkschaft scheint die aktuelle Lage der Pilotenknappheit dabei auszunützen.
Das konkrete Angebot der Geschäftsleitung sieht weiterhin eine 15-prozentige Steigerung der Lohnsumme über 4,5 Jahre vor. Dies vor dem Hintergrund, dass bereits per Januar 2023, ausservertraglich und freiwillig, von Edelweiss an alle Pilotinnen und Piloten zwei Prozent Gehalt zusätzlich ausbezahlt wurden und im April 2024 grosse Teile der Einbussen aus der Coronazeit den Mitarbeitenden wieder gutgeschrieben werden, teilt Edelweiss weiter mit.
Das Angebot beinhalte nicht nur einen Teuerungsausgleich, der rückwirkend und für die Zukunft gilt, sondern auch weitere Verbesserungen, wie Anhebung der Löhne, höhere Erfolgsbeteiligung und Massnahmen für eine bedeutend bessere Planbarkeit des Soziallebens, heisst es weiter. Darüber hinaus haben die Pilotinnen und Piloten die Möglichkeit, ihre Vergütung entweder durch eine Steigerung der Produktivität oder durch eine erhöhte Flexibilität zu verbessern. Zusätzlich bietet Edelweiss neue, freiwillige Arbeitszeitmodelle an, um den individuellen Bedürfnissen noch gerechter zu werden. Schon heute biete Edelweiss wettbewerbsfähige Vergütungs- und Arbeitsbedingungen sowie eine hervorragende Pensionskassenlösung, schreibt die Ferienfluggesellschaft weiter. Als einzige Personalgruppe bei Edelweiss profitieren Cockpit-Mitarbeitende von 26 Prozent Pensionskassenbeiträgen, welche vollumfänglich vom Arbeitgeber bezahlt werden.
«Die Forderungen von Aeropers stehen fernab unserer unternehmerischen Möglichkeiten. Das von ihnen geforderte Paket würde unsere Cockpitkosten in der Grössenordnung von 50 Prozent verteuern. Wir sind zu allen Themen gesprächsbereit, aber gleichzeitig auch verpflichtet, die Zukunftsfähigkeit von Edelweiss sicherzustellen. Mit der unverhältnismässigen Verteuerung der Cockpitkosten wären auch unsere Investitions-Pläne für umweltfreundlichere Flugzeuge nicht mehr wie geplant umsetzbar», sagt, sagt David Birrer, Chief Operating Officer von Edelweiss. Man nehme die Haltung von Aeropers zur Kenntnis und sei jederzeit für eine Wiederaufnahme der Verhandlungen bereit, mit dem Ziel, eine nachhaltige Sozialpartnerschaft weiterführen zu können, teilt Edelweiss weiter mit. hjb
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