Griechenland will 18 Dassault Rafales
14. September 2020: Griechenland investiert massiv in den Ausbau seiner ohnehin schon grossen Luftstreitkräfte: Geplant ist die Beschaffung von 18 Dassault Rafales und die Modernisierung von zehn Mirage 2000. Damit scheint die Dassault Rafale einen neuen Exportkunden gefunden zu haben.
Anders als bei der Schweizer Luftwaffe geht es in Griechenland bei der anstehenden Flugzeugbeschaffung nicht um den Ersatz der gesamten Flotte. Die griechische Luftwaffe verfügt heute über eine beachtliche Flotte von 187 Kampfflugzeugen. Dazu zählen 40 knapp 25-jährige Mirage 2000, zehn davon sollen im Rahmen des geplanten Deals mit Frankreich modernisiert und auf den Standard Mirage 2000-5 gebracht werden. Das Rückgrat der griechischen Luftstreitkräfte bilden heute 114 rund 20-jährige Lockheed Martin F-16C/D. 84 dieser F-16 sollen in den nächsten Jahren, unter anderem mit dem modernen APG-83-AESA-Radar zu F-16V (F-16 Block 70) aufgerüstet werden. Dazu operiert Griechenland noch immer 33 ältere F-4E Phantoms.
Im April 2019 war vom griechischen Verteidigungsministerium zu hören, dass mit bis zu 30 Lockheed Martin F-35A die ältesten F-16 ersetzt werden könnten. Laut griechischen Medienberichten sollen mit den neu beschafften Rafales aber weder F-16 noch die alten Phantoms, sondern ältere Mirage 2000 ersetzen. Damit ist für Griechenland auch die Beschaffung von F-35 noch nicht vom Tisch. Wie griechischen Medien weiter zu entnehmen ist, könnten nur sechs der 18 Rafales neu gebaute Maschinen sein, zwölf Rafales würden demnach gebraucht aus Beständen der französischen Armée de l’Air stammen, um die Programmkosten tief zu halten. Die neu gebauten Rafale könnten dem Standard F3-R entsprechen, die gebrauchten Rafales dem Standard F-3O4T.
Zum Geschäft mit Frankreich, das kurz vor seinem Abschluss stehen soll, gehören auch vier Fregatten. Dazu will Griechenland für seine Navy vier MH-60R Helikopter beschaffen und seine AH-64 Apache Kampfhelikopter modernisieren. Eugen Bürgler www.dassault-aviation.com