La Ferté Alais 2022 ohne ganz grosses Spektakel
11. Juni 2022: Nach zweijähriger Unterbrechung fand das Flugmeeting «Le Temps des Hélices» wieder über das vergangene Pfingstwochenende Anfang Juni statt, nachdem es 2020 abgesagt und letztes Jahr wegen der Pandemie auf Ende August verschoben werden musste. Doch das ganz grosse Spektakel blieb dieses Jahr aus.
Trotz Regen und Gewitter waren wiederum zahlreiche Sammler und Piloten aus allen Epochen der Luftfahrtgeschichte angereist, um dem Publikum erneut eine eindrückliche Airshow mit rund 100 zivilen und militärischen Flugzeugen zu bieten. Die statische Ausstellung profitierte dieses Jahr von den neugestalteten Absperrungen, was besonders die vielen Fotografen erfreute. Auf dem Nachmittagsprogramm standen fünf Stunden Flugdarbietungen mit Themenbildern von der Pionierzeit bis in die Gegenwart, mit Kunstflugvorführungen und nachgestellten Luftkämpfen mit Ton- und Pyrotechnikeffekten.
Unter den Warbirds fielen die beiden Spitfires auf, von denen die Mk.5 mit sieben Siegen an der Schlacht um England teilgenommen und die Mk.19 (mit gestutzten Flügeln) sich durch ihre Nachrichtenflüge über den besetzten Gebieten auszeichnete hatte. Wohl zum letzten Mal zu sehen war die Douglas AD4 Skyraider «Sandy», die Frankreich in Bälde in Richtung Neuseeland oder USA verlassen soll. Ein besonderer Leckerbissen in La Ferté-Alais sind jeweils die Formationsflüge der französischen Luftstreitkräfte. Dieses Jahr zeigte die Armée de l’Air erstmals überhaupt eine Luftbetankungssimulation mit A330 MRRT Phénix und Rafale. Die Aéronavale präsentierte eine taktische Patrouille bestehend aus zwei Rafale M und einer Grumman E-2 Hawkeye.
Insgesamt blieb dieses Jahr jedoch das ganz grosse Spektakel am Himmel aus. Die Ausgabe 2022 war geprägt von vielen Abwesenheiten im Teilnehmerfeld. Hier zeigten sich die Lücken, welche in den letzten Monaten durch die Verkäufe französischer Warbirds entstanden sind. Nächstes Jahr feiert «Le Temps des Hélices» sein 50-jähriges Bestehen. Man darf gespannt sein, mit welchen Überraschungen die Organisatoren auftrumpfen werden. Fotoreport Thomas Staffelbach und Christian Brechbühl