Schwerer Schlag für Lugano-Airport
23. April: Der Flughafen Lugano-Agno steht vor einer ungewissen Zukunft. Wie die Verantwortlichen heute Vormittag informierten, soll die von Stadt und Kanton getragene Betreibergesellschaft Lugano Airport SA (LASA) liquidiert werden. Nun werden Investoren gesucht, die den Flughafen wenigstens für private Flüge weiter betreiben.
Der Tessiner Flughafen Lugano-Agno steckt seit längerem in einer existenziellen Krise. Der Flughafen verlor mit dem Grounding von Adria Airways Ende September 2019 auch seine letzte ganzjährig bediente Linienverbindung, die im Auftrag von Swiss bediente Strecke zwischen Lugano und Zürich. Vor dem Hintergrund der grossen volkswirtschaftlichen Bedeutung des Flughafens für das Tessin hatte sich das kantonale Parlament am 4. November 2019 für eine Rekapitalisierung des tief in roten Zahlen steckenden Flughafens ausgesprochen, ebenso der Stadtrat von Lugano. Das Areal des Lugano Airports gehört der Stadt Lugano, für das Management der Infrastruktur ist die Lugano Airport SA zuständig, an der 12,5 Prozent vom Kanton Tessin gehalten werden, die restlichen 87,5 Prozent gehören ebenfalls der Stadt Lugano.
Gegen die Finanzhilfen von Stadt und Kanton wurde aber von SP, den Grünen und dem «Movimento per il socialismo» MPS ein Referendum ergriffen. Diese Referenden wollten die Investitionen in den Flughafen verhindern. Die wegen der Corona-Krise bereits verschobene Abstimmung scheint nun ganz hinfällig geworden zu sein. Die Betreibergesellschaft LASA soll ordentlich liquidiert werden. Damit verlieren rund 70 Angestellte des 1938 gegründeten Flughafens ihre Arbeitsstelle. Die heutigen Betreiber hoffen, dass der Flughafen für private Flüge offen bleibt. Dafür braucht es aber Investoren. eb