Seneca im Anflug auf Altenrhein in See gestürzt
18. Februar 2021: Die Piper Seneca II T7-RAR ist am Donnerstagvormittag bei einem Instrumentenanflug auf die Piste 10 des Flugplatzes St. Gallen-Altenrhein in den Bodensee gestürzt. Der 70-jährige Pilot, der allein an Bord war, hat den Absturz überlebt.
Die Piper PA-34-200T Seneca II mit der Immatrikulation T7-RAR startete am Donnerstagvormittag in Locarno zum Flug nach St.Gallen-Altenrhein. Am Bodensee herrschte dichter Nebel. Gemäss Medienberichten hat der Senenca-Pilot trotzdem einen Anflug versucht. Um 11.30 Uhr stürzte er während des Instrumentenanfluges auf die Piste 10 bei Staad, etwa 800 Meter vom Ufer entfernt, in den Bodensee.
Wie die St.Galler Kantonspolizei mitteilte, wurde sie kurz nach 11.30 Uhr über ein vermisstes Flugzeug informiert. Beim Piloten handelt es sich um einen 70-jährigen Deutschen, welcher im Tessin wohnhaft ist. Der Pilot konnte sich selbst aus dem Flugzeug befreien, wie die Polizei weiter mitteilte. Die Feuerwehr organisierte einen Fischer mit seinem Boot und konnte so den Piloten rund 45 Minuten später aus dem kalten See lebend bergen. Er wurde anschliessend ans Ufer gebracht und vom Rettungsdienst ins Spital überführt. Er sei ansprechbar und unterkühlt gewesen, teilte die Kantonspolizei St.Gallen weiter mit.
Bei der verunfallten Piper Seneca II T7-RAR handelt es sich um die frühere HB-LOG, die auch in Locarno stationiert war. Sie ist vor gut 15 Jahren bereits in die Schlagzeilen geraten, weil sie aufgrund eines totalen Funkausfalles einen Einsatz der Schweizer Luftwaffe auslöste. Am 2. März 2006 war der damals 55-jährige Pilot vom deutschen Egelsbach alleine an Bord im Instrumentenflug nach Locarno unterwegs. Eine gute Viertelstunde nach dem Start fielen beide Alternatoren aus, der Pilot zog es vor, trotzdem nach Locarno weiterzufliegen. Er stieg auf Flight Level 190, worauf der Funkkontakt abbrach, weil die Batterien erschöpft waren. Auch das Signal des Transponder Mode C verschwand von den Radarschirmen. Die Flugsicherung löste deshalb bei der Luftwaffe Alarm aus, eine Patrouille von zwei F-5 Tiger konnte die Piper mit ihrem Bordradar erfassen. Sie folgten der Seneca bis zur Landung im Tessin, der Pilot hatte die Kampfjets erst kurz vor der Landung bemerkt. Er landete ereignislos in Locarno. Dieser Flug hat einen SUST-Bericht ausgelöst, in welchem die Details nachzulesen sind. Hansjörg Bürgi