Smartflyer sucht Industriepartner
31. Januar 2025: Nach dem Rollout Anfang November bereitet sich die Smartflyer AG nun auf den Erstflug ihres SFX1 vor. Zudem läuft die Suche nach einen Industriepartner, der auch bei der Serienproduktion Unterstützung leisten könnte. Interesse gibt es sogar aus Australien.
Mit Hilfe in- und ausländischer Zulieferer entstand im Team von Rolf Stuber der Prototyp des SFX1, an dessen Innenausbau nur noch für den geplanten Erstflug gearbeitet wird. Messetermine drängen bereits im Frühjahr. Parallel müssen Marketingvorbereitungen getroffen werden und schon drängt sich die Frage auf, wie man rein strategisch vorgehen soll, denn Rolf Stuber sieht auch ganz klar Probleme in der Umsetzung eines späteren Serienbaus, wenngleich erste Kunden Optionen zum Kauf eines solchen Flugzeugtyps sich sogar aus Australien angemeldet haben. Dabei half das Vertrauen auf Schweizer Wertarbeit, wobei der Schweizer Flugzeughersteller Pilatus indirekt eine nicht unerhebliche Rolle mitspielte.
Einen Flugzeugbau in einem vollkommen neuen Produktbereich aufzubauen, steht auf einem ganzen anderen Blatt. Deswegen hat CEO Rolf Stuber sich entschlossen, nach einem Industriepartner umzusehen. Einen Serienbau auch direkt an den Flugplatz Grenchen zu legen unter Zulieferung der Serienbaugruppen wäre ebenso eine Option, wie die gesamte Auslagerung an einen zukünftigen Partner. Welchem System man für den Serienbau den Vorzug gibt, ist auch noch offen. Reine Batterie- und Brennstoffzellenvarianten sind angesagt. Die Batteriezellen, die vor zehn Jahren noch nicht vorhanden waren, stehen inzwischen zur Verfügung. Sie sollen mit wesentlich grösseren Leistungsdichten aufwarten, sollen billiger werden und könnten höchstens noch durch ein Brennstoffzellensystem für grössere Reichweiten ergänzt werden.
Etwas unverständlich, dass weltweit eVTOL-Hersteller riesige Summen an Kapital für ihre Konstruktionen aufgebracht haben und keiner weiss, ob die dafür prognostizierten Stückzahlen auch wirklich zustande kommen. Auf dem Einmot-Sektor und besonders für Flugzeuge aus Faserverbundwerkstoffen herrscht aber eher verstärkte Nachfrage und die Preise für verfügbare US-Muster liegen im gleichen Level wie Smartflyer von einem neutralen Institut hat kalkulieren lassen. Wohl oder übel ist das kleine Team deswegen zunächst gezwungen, spezielle Fachmessen zu beschicken, um auch visuelle mögliche spätere Kunden für das Konzept zu überzeugen. Die angedachte Industriepartnerschaft wäre auch der schnellere Weg für eine spätere Kundschaft, an das Objekt der Begierde als sich mit langen Lieferzeiten abgeben zu müssen, die zwangläufig bei langsamerer Gangart vorhanden wären. Flugzeuge dieser Kategorie sind gefragt, und noch haben die traditionelle Anbieter nichts Äquivalentes anzubieten. Solche Entwicklungen kosten Zeit, wie die Grenchner lernen mussten. Es gibt keinen günstigeren Einstieg, der zu gleichen Preisen wie mit einem Verbrenner-Triebwerk machbar ist. Hellmut Penner

Der Smartflyer wird derzeit in Grenchen auf seinen ersten Flug vorbereitet. Foto Hellmut Penner

Der Smartflyer wird derzeit in Grenchen auf seinen ersten Flug vorbereitet. Foto Hellmut Penner