Starlab Space landet in Dübendorf

09. Dezember 2024: Von einem historischen Tag war heute in Dübendorf die Rede: Mit Starlab Space – einem Joint Venture von Airbus, Voyager Space, Mitsubishi Corporation und MDA Space, kommt ein erster grosser Industriepartner auf den Switzerland Innovation Park Zurich. Dübendorf wird eine wichtige Rolle bei der Nachfolgerin der Internationalen Space Station ISS spielen.

 

Wenn gleich zwei Regierungsrätinnen und vier Professoren der ETH und Universität Zürich informieren, dann muss es wichtig sein. Die Zürcher Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh bezeichnete Dübendorf als «Space Valley», das den Innovationspark in eine neue Umlaufbahn bringe. Bildungsdirektorin Silvia Steiner freute sich über Raumfahrkompetenz, welche mit Starlab in den Kanton Zürich kommt.

 

Das entsprechende Memorandum of Understanding wurde heute Montag in im UZH Space Hub im Innovationpark auf dem Flugplatz Dübendorf zwischen den Partnern Starlab Space GmbH i.G., der Stiftung Switzerland Innovation Park Zurich sowie dem neu gegründeten Center for Space and Aviation Switzerland and Liechtenstein unterzeichnet. Der Zugang zu einem Flugplatz, grosse Flächen für die notwendigen Infrastrukturen, starke Forschungspartner wie die Universität Zürich und die ETH Zürich, die Neugründung des Centers for Space and Aviation Switzerland and Liechtenstein sowie der generell innovative und kompetitive Wirtschaftsstandort Kanton Zürich hätten Starlab überzeugt, dass der Switzerland Innovation Park Zurich der richtige Partner ist, betonte Manfred Jaumann, Managing Director Starlab Space Europe.

 

Mit dem Ende der internationalen Raumstation ISS, aktuell für das Jahr 2030 geplant, soll Starlab als private, industriegetriebene Raumstation nicht nur eine nahtlose Fortsetzung von deren Forschungs- und Wissenschaftsaktivitäten gewährleisten, sondern auch den erdnahen Orbit für private Unternehmen erschliessen. So sollen langfristig auch Produkte und Anwendungen umgesetzt werden können, die in den einzigartigen Bedingungen der Schwerelosigkeit in höherer Qualität hergestellt werden können. Dazu gehören beispielsweise Halbleiter, Glasfaser und Produkte der Biomedizin wie Medikamente, menschliche Gewebe aus Stammzellen für Transplantationen oder Tumor-Organoide für die Präzisionsmedizin. Dafür werden auch weitere Parabelflüge ab Dübendorf stattfinden.

 

Im Innovationspark könnten seitens Starlab ein Payload Operations & Control Center, ein Center of Excellence für Payloadentwicklung und -betrieb sowie weitere Bodensegmente des Starlab mit den Schwerpunkten Biotechnologie, Biomedizin und Pharma entstehen und betrieben werden. Dies soll die Grundlage für ein Ökosystem bilden, in dem Raumfahrtexperten, Forscher und Wissenschaftler, die etablierte Industrie sowie innovative Start-Ups und Ausgründungen im direkten Austausch eng zusammenarbeiten. Damit würde die Grossregion Zürich mit Industrie- und Forschungspartnern europäischer Standort des globalen Starlab Netzwerks. Ein weiterer Standort befindet sich mit dem George Washington Carver Science Park in Ohio, USA, andere Standorte, zum Beispiel in Japan und Deutschland, werden derzeit ebenfalls vorbereitet.

 

Voraussetzung für die erfolgreiche industrielle Erschliessung des unteren Erdorbits seien ausreichende Produktions- und Transportkapazitäten zu wirtschaftlich angemessenen Preisen und ein effizienter Wissenstransfer von den Forschungseinrichtungen in die Anwendung,  heisst es weiter. Der Kanton Zürich hat diese Entwicklung erkannt und «Space» als eines der drei Innovations-Leuchtturmprojekte des Kantons definiert. Mit den rasanten internationalen Entwicklungen hat sich 2024 das «Center for Space and Aviation Switzerland and Liechtenstein» mit Sitz im Switzerland Innovation Park Zurich und unter der Leitung von Professor Oliver Ullrich formiert; ein neues, international orientiertes, regionales Zentrum, das von einer breiten Koalition aus akademischen und industriellen Partnern aus der Deutschschweiz und Liechtenstein getragen wird.  hjb

So wird das Starlab, die Nachfolgerin der ISS, aussehen, der Durchmesser beträgt acht Meter und die Station wird fertiggebaut in den Weltraum geschossen. Grafik Starlab