Bundesratsjets fliegen CO2-kompensiert

13. Juni 2023: Die Schweizer Regierung fliegt im internationalen Vergleich sehr bescheiden. Und es wird öffentlich Rechenschaft über jede Flugstunde abgelegt: Im letzten Jahr flog der Lufttransportdienst des Bundes (LTDB) für den Bundesrat und die Departemente 743 Stunden, ähnlich viel wie im Vorjahr (755).

Falcon 900, Citation Excel, King Air, PC-24 und Challenger – es ist ein bunter Typenmix, den die Luftwafffe im Rahmen des LTDB für Lufttransport der Landesregierung und anderer berechtigter Kreise verwendet. Doch anders als diese Liste suggerieren könnte, ist die Schweizer Regierung im internationalen Vergleich sehr bescheiden unterwegs. Die King Air zum Beispiel ist auch als Vermessungsflugzeug für die Landestopografie unterwegs und erscheint in der Liste nur, weil im letzten 1,9 Flugstunden für die Bundeskanzlei geleistet würden. Der PC-24 hat die Flotte inzwischen verlassen.

Mit grossem Abstand am meisten für den Bundesrat und Parlamentsdienste im Einsatz gestanden hat die Dassault Falcon 900EX T-785. Dieser «Bundesratsjet» wird allerdings zunehmend wartungsintesiv – er wurde 2008 gebaut und vor zehn Jahren gebraucht vom Fürstenhaus von Monaco übernommen. Neben 396 Flugstunden mit Flächenflugzeugen beanspruchte der Bundesrat 76 Flugstunden mit Helikoptern der Luftwaffe. Für die Departemente sind 238 Stunden mit Flächenflugzeugen und 32 Helikopter-Flugstunden hinzugekommen. 13 Flugstunden wurden bei einem zivilen Anbieter eingemietet, da die eigenen Jets nicht verfügbar waren.

Der LTDB sorgt nicht nur dafür, dass Mitglieder der Landesregierung auch in dringlichen Fällen sicher und diskret auf der ganzen Welt transportiert werden können, der LTDB steht auch immer wieder für Soforthilfe nach Katastrophen im Einsatz. Auch die Schweizer Botschaften im Ausland werden unterstützt und es werden Transportflüge zugunsten militärischer Übungen im Ausland und für Missionen der militärischen Friedensförderung durchgeführt. Die CO2-Emmissionen der LTDB-Flüge werden über Bescheinigungen vollständig kompensiert, wie der Bund mitteilt. In Zukunft soll zunehmend nachhaltiger Treibstoff (SAF) beigemischt werden. Auch für das VBS besteht im Rahmen des Aktionsplans «Energie und Klima» das Ziel, bis 2050 eine ausgeglichene CO2-Bilanz auszuweisen. eb / pd