Swiss auf dem Weg der Erholung

03. März 2022: Swiss konnte den operativen Verlust gegenüber dem Vorjahr um rund einen Drittel reduzieren – es resultierte aber immer noch ein Minus von 427,7 Millionen Franken. Die Erträge haben sich zwar verbessert, liegen aber immer noch um mehr als die Hälfte unter dem Vorkrisenniveau. Im laufenden Jahr will Swiss die Kapazitäten im Vergleich zu 2019 auf bis zu 80 Prozent erhöhen. Weiter verfolgt wird das strategische Ziel zur Reduktion des CO2-Ausstosses.

Die Folgen der Corona-Pandemie haben Swiss International Air Lines auch im Geschäftsjahr 2021 stark belastet. Dennoch konnte Swiss gemäss der heute veröffentlichten Jahresbilanz 2021 den operativen Verlust gegenüber Vorjahr dank der eingeleiteten Transformation und umfassender Kostensparmassnahmen deutlich reduzieren. Swiss profitierte von einer Erhöhung des Angebots vor allem in den Sommermonaten sowie einer weiterhin sehr starken Frachtnachfrage. Mit 427,7 Millionen Franken ist der operative Verlust um rund ein Drittel geringer ausgefallen als noch im Vorjahr, als der Verlust noch 653,8 Millionen Franken betragen hat. Die operativen Erträge haben sich zwar um 13,7 Prozent auf 2,1 Milliarden Franken verbessert, liegen aber immer noch um mehr als die Hälfte unter den Erträgen im Jahr 2019.

Trotz der langen Dauer der Krise hat Swiss zu keiner Zeit mehr als die Hälfte des zu 85 Prozent vom Bund verbürgten Bankenkredits in Höhe von 1,5 Milliarden Franken in Anspruch genommen. Zudem konnte der gezogene Betrag gegen Jahresende zunehmend reduziert werden. Markus Binkert, CFO von Swiss, erläutert: «Dank der Restrukturierung können wir nachhaltig 500 Millionen Franken Kosten einsparen. Zudem ist es uns gelungen, im Laufe des Jahres den Geldabfluss zu stoppen und über das gesamte Jahr sogar einen positiven Cashflow zu erwirtschaften. Damit haben wir gute Voraussetzungen für die finanzielle Erholung von Swiss geschaffen.»

Im Jahr 2021 beförderten Swiss und ihre Tochter Edelweiss knapp sechs Millionen Passagiere, 22,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Total führte Swiss 56’372 Flüge durch, was einem Zuwachs um 17,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Swiss hat im Jahr 2021 insgesamt 22,7 Prozent mehr Sitzkilometer (ASK) angeboten, die Anzahl der verkauften Sitzkilometer (RPK) stieg im selben Zeitraum um 15,2 Prozent. Der Sitzladefaktor betrug durchschnittlich 54,4 Prozent und lag damit um 3,6 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert und weit unterhalb der Werte, die vor der Corona-Pandemie erreicht wurden. Im Rekordjahr 2019 hat der Sitzladefaktor bei Swiss 84 Prozent betragen – 78 Prozent im Europaverkehr und 86,6 Prozent auf der Langstrecke. Aktuell sind die Europastrecken besser ausgelastet als die Langstrecke.

Um auf die Martkveränderungen zu reagieren, hat Swiss 2021 das Transformationsprogramm «Reach» eingeführt. Im Zuge dessen reduziert Swiss die Flotte um rund 15 Prozent und baute bis Ende des Jahres rund 1700 Vollzeitstellen ab, wovon zwei Drittel über freiwillige Massnahmen und durch natürliche Fluktuation erfolgten. Investitionen in das Produkt, wie die Einflottung der Airbus A320neo oder die Einführung der Premium Economy, bilden neben innovativen Nachhaltigkeitsprojekten weitere zentrale Pfeiler des Transformationsprogrammes.

Trotz Pandemie-Auswirkungen bleiben Massnahmen zur Reduktion ihrer Umweltwirkungen ein strategisches Ziel der Swiss. Die Airline hat dafür auf Basis einer «CO2-Roadmap 2030» konkrete Massnahmen definiert, um das ambitionierte Ziel, die Halbierung der Netto-CO2-Emissionen im Vergleich zu 2019, zu erreichen. Neben dem milliardenschweren Flottenerneuerungsprogramm tragen Optimierungen im Flugbetrieb dazu bei. Unter anderem wird Swiss die erste Passagierfluggesellschaft weltweit, die die innovative Oberflächentechnologie AeroSHARK nutzen wird. Durch die optimierte Aerodynamik, die die Eigenschaften der besonders strömungsgünstigen Haifischhaut imitiert, wird Swiss jährlich bis zu 15’200 Tonnen CO2 einsparen. Ein weiterer Pfeiler der CO2-Roadmap bildet die aktive Förderung der Nutzung von innovativen Technologien. Im Sommer 2021 hat Swiss als erste Linienfluggesellschaft nachhaltigen Treibstoff in ihren regulären Flugbetrieb ab der Schweiz eingesetzt. Diese Woche haben Swiss und das Schweizer CleanTech Unternehmen Synhelion zudem eine Vereinbarung für die strategische Zusammenarbeit zur Markteinführung von solarem Treibstoff unterzeichnet. «Nachhaltiger Treibstoff ist der Schlüssel zu CO2- neutralem Fliegen, unserem Ziel bis 2050. Wir sind deshalb stolz, gemeinsam mit Synhelion eine Vorreiterrolle bei der Nutzung von Solartreibstoff einzunehmen», erklärte Swiss-CEO Dieter Vranckx. pd / eb www.swiss.com