Swiss und Edelweiss fliegen vorerst weiter nach Südafrika
27. November 2021: Die in Südafrika entdeckte neue Virus-Variante hat sich schlagartig auf den Luftverkehr ausgewirkt. Verschiedene Staaten, darunter auch die Schweiz, haben Direktflüge aus dem südlichen Afrika verboten. Dies mag auf den ersten Blick als sinnvolle Massnahme erscheinen, doch Passagiere gelangen nach wie vor, so etwa über die Drehkreuze in der Golfregion, nach Europa. Swiss und Edelweiss fliegen weiter nach Südafrika, allerdings nur mit einer speziellen Bewilligung des BAZL.
Die Schweiz hat am Freitag, 26. November, sämtliche Flüge aus Botsuana, Eswatini, Lesotho, Mosambik, Namibia, Simbabwe und Südafrika für unbestimmte Zeit verboten. Für Schweizerinnen und Schweizer sowie Personen mit einem Aufenthaltstitel der Schweiz und Liechtenstein, die sich derzeit in diesen Ländern befinden, gilt für die Heimreise auf privater Basis eine Ausnahmeregelung. Die Fluggesellschaften – und nicht die Flugpassagiere – seien verpflichtet, beim Bundesamt für Zivilluftfahrt eine Bewilligung für den Einflug in den Schweizer Luftraum einzuholen. Es werde keine durch die Eidgenossenschaft organisierten Rückführungsflüge geben. Ratsuchende Flugpassagiere sollten sich in erster Linie an die entsprechende Fluggesellschaft wenden, teilt das teilte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) mit.
Bei der Einreise aus dieser Region, aber auch aus Hongkong, Israel und Belgien müssen zudem alle Personen ab 26. November, 20 Uhr, einen negativen Covid-19-Test vorlegen und sich für zehn Tage in Quarantäne begeben. Eine Einreise aus diesen Ländern sei für Personen, die nicht Schweizer Bürgerinnen oder Bürger sind oder über eine Aufenthaltsgenehmigung in der Schweiz oder im Schengenraum verfügen, nicht mehr möglich, so das BAG. Die neue Virus-Variante B.1.1.529 wurde in der Schweiz mit dem Gensequenzierungs-Überwachungsprogramm bis jetzt nicht nachgewiesen. Der Bund weist die Kantone und Fluggesellschaften an, sämtliche Personen, die in den letzten zwei Wochen aus dem südlichen Afrika in die Schweiz eingereist sind, persönlich zu kontaktieren. Diesen Personen wird die Durchführung eines PCR-Tests dringlich empfohlen. Positive Resultate würden sequenziert, hält das BAG weiter fest.
Der Swiss-Flug LX 284 ist am Freitagabend, 26. November, trotzdem nach Johannesburg gestartet. Am Samstagmorgen um 6.14 Uhr ist der Airbus A340-300 HB-JMC wieder in Zürich gelandet. Swiss teilt mit, dass sie die weltweiten Bemühungen, die Ausbreitung des Corona-Virus zu minimieren, unterstütze. Deshalb werde sie den Entscheid der Bundesbehörden umsetzen und bis auf weiteres von Südafrika in die Schweiz lediglich Fluggäste mit Schweizer und Liechtensteiner Staatsbürgerschaft oder entsprechender Schweizer oder Liechtensteiner Aufenthaltsbewilligung transportieren. Voraussetzung sei die behördliche Genehmigung der Rückflüge, so Swiss. Sie weist jedoch darauf hin, dass aufgrund von Erfahrungen der vergangenen Monate Flugverbote nicht ideal seien, um die Ausbreitung einer neu entdeckten Virusvariante zu unterbinden. Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rufe dazu auf, auf die Mutation des Coronavirus nicht mit einer Reisebeschränkung zu reagieren. Reisen von und nach Südafrika seien weiterhin über andere Drehkreuze möglich, hält Swiss weiter fest. Deshalb würden auch die täglichen Flüge nach Johannesburg bis auf weiteres wie geplant durchgeführt. Die betroffenen Kunden werden von Swiss kontaktiert.
Auch Edelweiss nimmt die vom Bund erlassenen Einreise- und Flugverbote zur Kenntnis und werde diese per sofort umsetzen, wie sie mitteilt. Edelweiss führt ihre Flüge von Zürich nach Kapstadt montags und mittwochs bis auf weiteres ohne Restriktionen des Bundes nach dem publiziertem Flugplan durch, wird aber beim BAZL eine Bewilligung für den Einflug in den Schweizer Luftraum beantragen. Auch auf diesen Flügen würden nur Passagiere befördert, welche die neu auferlegten Einreisebestimmungen für die Schweiz erfüllen, so Edelweiss weiter. Allerdings sind auf der Edelweiss-Website nach dem 1. Dezember keine Flüge mehr nach Kapstadt buchbar. hjb