Schweizer Germania erhält dritte A319
Die Schweizer Germania Flug AG „durchfliegt“ nach dem Konkurs der deutschen Fluggesellschaft Germania turbulente Zeiten. Der neue Hauptaktionär, der Reiseveranstalter Air Prishtina, ist zwar gefunden, doch momentan fehlt es an genügend Flugzeugen, um alle geplanten Flüge auszuführen. Heute ist eine dritte A319 zur Flotte gestossen.
Anfangs Februar stellte die deutsche Fluggesellschaft den Flugbetrieb ein. Die Schweizer Schwestergesellschaft, die Germania Flug AG, ist seither aber weitergeflogen. Gemäss Medienberichten hat Mitte Februar die Chefin des schweizerischen Reiseveranstalters Air Prishtina alle Aktien von Germania Flug AG übernommen. Damit schien die Zukunft gesichert und man konnte sich auf die Suche nach einem neuen Brand machen. Gegen Ende März musste sie jedoch ihr grösstes Flugzeug, den 215-plätzigen Airbus A321 HB-JOI an den Leasinggeber retournieren. Diese A321 soll nun bei Condor zum Einsatz gelangen.
Eigentlich plante Germania ihre Flotte von zwei A319 und einer A321 diesen Sommer mit zwei weiteren A319 aufzustocken. Daraus wird nun nichts, weil auch die bulgarische Germania-Tochter Bulgarian Eagle mittlerweile insolvent ist. Die beiden A319 hätten von ihr zur Germania Flug stossen sollen. Mit nur noch zwei A319 musste die Schweizer Germania Flug AG so in den intensiven Osterverkehr starten. Da sie nur mit zwei Flugzeugen ihr Flugprogramm nicht aufrecht halten kann, hat sie fremde Flugzeuge mieten müssen.
Aufgrund des Groundings der Boeing 737MAX – es sind 387 Flugzeuge weltweit – sind die Leasingraten von Boeing 737 oder Airbus A320 weltweit massiv in die Höhe geschnellt. In solchen Situationen herrscht gnadenlos das Gesetz von Angebot und Nachfrage – und diese ist bei fast 400 fehlenden Flugzeugen sehr gross. Germania hat sich mit B737-800 der polnischen Enter Air, mit A320 der griechischen Orange2fly und A320 der litauischen Avion Express ausgeholfen. Doch trotzdem konnten nicht alle Flüge wie geplant ausgeführt werden.
Am Gründonnerstag ist dann eine neue A319 in Zürich eingetroffen. Die Landung der HB-JOJ aus Erfurt war zuerst für 16.20 Uhr angesagt, dann aber auf 19.50 Uhr verschoben worden. Dabei handelt es sich um die ehemalige D-ASTA der deutschen Germania. Sie kommt „just in time“ für den Osterverkehr. Dass die Germania Flug AG aber zuwenig Flugzeuge hat, ist auch eine positive Nachricht. Anscheinend machen die Schweizer Passagiere den Unterschied zwischen der konkuristen deutschen Germania und der nach wie vor fliegenden Schweizer Germania Flug AG und buchen weiterhin Flüge dieser schweizerischen Airline. Fortsetzung folgt. Hansjörg Bürgi