Roll-out des Lufthansa-Starliners
20. Januar 2024: Auf dieses Bild haben viele Connie-Fans lange gewartet: Eine komplette Lockheed L-1649 mit Lufthansa-Logo. Am 17. Januar war es in Hamburg bei Lufthansa Technik soweit, nachdem die Starliner D-ALAN aus den einzelnen Komponenten nach ihrem Transport aus den USA wieder zusammengebaut worden war.
Ein Meilenstein der Luftfahrtgeschichte zeige sich erstmals wieder der Öffentlichkeit, teilt Lufthansa Technik mit: Sie hat die umfangreiche Montage der Lockheed L-1649A abgeschlossen. Sie war Ende der 1950-er Jahre unter der Bezeichnung „Super Star“ das Flaggschiff der Lufthansa Flotte. Am Freitag, 17. Januar, erlebte das historische Langstreckenflugzeug in der Hansestadt seinen finalen Roll-out. Damit nimmt die eher traurige Geschichte des Wiederaufbaus einer Lufthansa-Starliner wieder eine bessere Wendung
Über zehn Jahre lang hat die Lufthansa das Projekt des Wiederaufbaus einer Lockheed L-1649 Starliner in Maine finanziert. Aus drei Starliners sollte eine neue entstehen, die dann für die besten Kunden der Lufthansa um die Welt geflogen wäre. Es war keine Restaurierung eines Flugzeugs, sondern vielmehr ein kompletter Neubau. Je nach Quelle soll die Lufthansa 100 bis 200 Millionen US-Dollar in dieses Projekt investiert und bis zu 70 Techniker dafür beschäftigt haben. Der Erstflug war für 2019 geplant. Im März 2018 gab Lufthansa bekannt, dass das Projekt, welches kurz vor der Fertigstellung stand, abgebrochen und die Starliner nie fliegen werde. Nicht finanzielle Gründe dürften dafür ausschlaggebend gewesen sein, sondern vielmehr, dass es nicht möglich war, eine Zulassung für die neue Starliner zu erhalten. Deshalb wurde beschlossen, sie zu demontieren und auf dem Seeweg nach Deutschland zu transportieren.
1957 stiess die „Super Star“ zur Lufthansa-Flotte und erhielt erstmals als exklusivste Reiseart die Senator-Klasse. Schwerpunkt des Einsatzes war die Verbindung nach New York, die nonstop über den Atlantik geflogen werden konnte. Mit seinen vier Kolbenmotoren schloss sie das Kapitel der klassischen Propellerflugzeuge auf den Nordatlantik-Routen ab. Diese bis zu 17 Stunden dauernden Flüge starteten in Hamburg, wo sich auch die Instandhaltungsbasis befand. Daher fand der Roll-out an einem für Lufthansa und Lufthansa Technik gleichermassen bedeutsamen Ort statt. Als Kooperationspartner des gesamten Projekts fungiert die Deutsche Lufthansa Berlin-Stiftung.
Die Herausforderung für das heutige Hamburger Technik-Team umfasste zunächst die passgenaue Zusammenfügung mehrerer Grossbaugruppen. Im Oktober 2023 trafen Rumpf, Tragflächen und das charakteristische Dreifach-Leitwerk sowie 292 Holzkisten mit kleineren Teilen ein. Ein besonderes Highlight des nicht flugfähigen Zusammenbaus ist der möglichst originalgetreue Zustand des Cockpits der 1950er-Jahre. Die Beleuchtung und Steuerung seien funktionsfähig, während Seilzüge die Ruder und Klappen beweglich machten, ein faszinierendes Detail, das die Ingenieurskunst dieser Ära würdige, so Lufthansa Technik
Nach dem Roll-out steht in den kommenden Wochen indes eine erneute Demontage in größere Segmente an, um im Juli per Schwertransport die Reise zum Flughafen Münster/Osnabrück anzutreten. Dort entsteht die Lackierung im Originaldesign der Lufthansa aus der sogenannten Parabelphase wieder. Die Kabine orientiere sich am Stil der 1950-er Jahre, jedoch mit moderner Technik. So stammen die Sitze aus einer früheren Lufthansa A340, sind aufwendig umgestaltet und mit weinrotem Leder bezogen. Auch der Teppich und die Vorhänge basieren auf historischen Mustern. Nach der Lackierung soll die Lockheed Super Star im Oktober in Frankfurt eintreffen. Pünktlich zum 100. Gründungsjubiläum der ersten Lufthansa bildet sie dort vom Frühjahr 2026 an zusammen mit der legendären Junkers Ju-52 D-AQUI die Hauptattraktion des neuen Konferenz- und Besucherzentrums der Lufthansa Group. Dank einer gläsernen Fassade werden die Exponate von aussen gut sichtbar sein. hjb
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- Am 17. Januar 2025 fand bei Lufthansa Technik in Hamburg der Roll-out der wieder zusammengebauten Lockheed L-1649 Starliner D-ALAN statt. Foto Lufthansa Technik
- Bei Lufthansa Technik im Hamburg fand der Zusammenbau der in den USA restaurierten Starliner statt. Foto Lufthansa Technik
- Am 17. Januar 2025 fand bei Lufthansa Technik in Hamburg der Roll-out der wieder zusammengebauten Lockheed L-1649 Starliner D-ALAN statt. Foto Lufthansa Technik
- Am 17. Januar 2025 fand bei Lufthansa Technik in Hamburg der Roll-out der wieder zusammengebauten Lockheed L-1649 Starliner D-ALAN statt. Foto Lufthansa Technik
- Am 17. Januar 2025 fand bei Lufthansa Technik in Hamburg der Roll-out der wieder zusammengebauten Lockheed L-1649 Starliner D-ALAN statt. Foto Lufthansa Technik