350 NATO-Alarmstarts wegen russischen Flugzeugen

07. Januar 2021: Rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr sind bei der Schweizer Luftwaffe seit dem 31. Dezember 2020 zwei bewaffnete Kampfjets für Interventionen im Luftraum bereit. Im letzten Jahr starteten die Jets des Luftpolizeidienstes zu 15 „Hot Missions“, also „Blaulicht-Einsätzen“ wegen Verletzungen der Lufthoheit, Missachten von Regeln oder Notlagen. An den Grenzen Europas hatte es die NATO-Luftpolizei vor allem mit russischen Flugzeugen zu tun.

Über 400 Alarmstarts verzeichneten die über Europa verteilten QRA-Patrouillen (Quick Reaction Alert) der NATO im letzten Jahr. Das sei gegenüber 2019 eine leichte Zunahme, wie die NATO Ende Dezember mitteilte. Für fast 90 Prozent der Alarmstarts waren russische Militärflugzeuge verantwortlich. Russische Kampfflugzeuge, Bomber, Transporter und Spezialflugzeuge lösten rund 350 Alarm-Missionen aus.

In den letzten Jahren habe man eine verstärkte Aktivität russischer Militärflugzeuge nahe der NATO-Grenzen festgestellt, sagte ein NATO-Sprecher. Bei der NATO sind es rund 60 Jets, die rund um die Uhr für Interventionen bereitstehen. Oft fliegen die russischen Militärmaschinen ohne Transponder-Signal, ohne Flugplan und ohne Kommunikation mit der Flugsicherung. Sie sind damit für den zivilen Luftverkehr „nicht sichtbar“ und stellen eine potentielle Gefahr dar.

NATO-Mitgliedsstaaten, die über keine eigenen Kampfflugzeuge verfügen, werden von NATO-Partnern bei der Luftraumsicherung unterstützt. So betreibt die NATO die Baltic Air Policing Mission für Estland, Lettland und Litauen, überwacht den Luftraum für Albanien, Slowenien, Montenegro und Island und verstärkte die beschränkten Mittel von Rumänien und Bulgarien. eb www.nato.int

Ein Eurofighter Typhoon der Royal Air Force beim Interzeptieren einer russischen Tupolev Tu-142, die als Marine-Patrouillenflugzeug und Bomber eingesetzt wird. Foto Crown Copyright