Luftpolizeidienst rund um die Uhr
Im Rahmen des Projekts Luftpolizeidienst 24 (LP24) baut die Schweizer Luftwaffe eine permanente Bereitschaft für Interventionen und Hilfestellungen im Luftraum auf. Aktuell stehen an 365 Tagen zwischen 6.00 Uhr und 22.00 Uhr zwei bewaffnete Jets mit kurzer Reaktionszeit bereit.
Am 4. September haben die Verantwortlichen der Luftwaffe in Payerne eine positive Bilanz zu den bisher erreichen Ausbauschritten gezogen. Zwischen 6 Uhr morgens und 22 Uhr abends stehen zwei bewaffnete Kampfjets durchgehend in Bereitschaft. Während dieser Zeit findet mehr als 90 Prozent des gesamten Flugverkehrs im schweizerischen Luftraum statt. Situativ könne die Bereitschaft jederzeit kurzfristig erhöht werden.
LP24-Personal für F/A-18 Grosskontrollen
Die ausgedehnten Betriebszeiten benötigen selbstverständlich mehr Personal – Flugbetrieb braucht ja nicht nur Piloten, sondern zum Beispiel auch Mechaniker, Fluglotsen und Unfallpikett. Für die Ausbauschritte zwischen 2015 bis zur Bereitschaft rund um die Uhr im Jahr 2020 benötigt die Luftwaffe 54 Mechaniker / Elektroinstallateure, 5 Teamleiter und 5 Piloten. Dazu kommen 20 Mechaniker / Elektroinstallateure bei der Logistikbasis der Armee (LBA), ein Elektroniker bei der Führungsunterstützung (FUB) und Fluglotsen bei Skyguide.
Dieses Personal stellt nicht nur die Bereitschaft der Luftpolizeidienst-Flugzeuge sicher, die polyvalenten Spezialisten werden für die periodischen Grosskontrollen der F/A-18 Flotte eingesetzt, die nach 300 und 600 Flugstunden anstehen. 2019 und 2020 sollen so bereits sechs Kontrollen pro Jahr durchgeführt werden. Dank dieser zusätzlichen Unterhaltskapazität wird laut der Luftwaffe die Bereitschaft der Hornet-Flotte nun laufend erhöht. In Payerne wird die Infrastruktur derzeit noch angepasst, um diese Synergien noch besser nutzen zu können. Künftig sollen die F/A-18 Grosskontrollen ausschliesslich in Payerne durchgeführt werden. Der LP24-Hauptstandort ist der Militärflugplatz Payerne, unter besonderen Umständen können die Luftpolizeieinsätze auch ab Emmen oder Meiringen erfolgen.
11 Hot- und 166 Live-Missions
Die beiden bewaffneten Flugzeuge werden hauptsächlich für «Hot Missions» und «Live Missions» eingesetzt. Bei ersteren handelt es sich um «Blaulicht-Einsätze» welche aufgrund von Luftfahrzeugen, die die Lufthoheit der Schweiz oder die Luftverkehrsregeln in schwerwiegender Weise verletzen, ausgelöst werden. Die «Live Missions» hingegen sind stichprobenweise Kontrollen von ausländischen Staatsluftfahrzeugen, welche die Schweiz nur mit einer diplomatischen Freigabe (Diplomatic Clearance) überfliegen dürfen. lm Jahr 2019 konnten dank LP24 bis Anfang September bereits 11 solche «Hot Missions» und 166 «Live Missions» durchgeführt und somit ein wesentlicher Beitrag zur Sicherheit und Souveränität in unserem Luftraum beigesteuert werden. eb / pd

Sicherungsstift der AIM-9X Lenkwaffe entfernt – die F/A-18C ist bereit für einen nächtlichen Alarmstart. Foto Franz Knuchel