Spanien will den Pilatus PC-21

31. Januar 2020: Jetzt ist es offiziell bestätigt: Die Pilatus Flugzeugwerke können 24 Trainingsflugzeuge des Typs PC-21 nach Spanien liefern. Die einmotorigen Turboprop-Trainingsflugzeuge werden die Casa C-101 Jettrainer ersetzen. Mit diesem wichtigen Auftrag, der eine längere Durstrecke bei den Trainer-Bestellungen beendet, steigt die Zahl der insgesamt verkauften PC-21 auf 235.

Gestern Abend wurde der Vertrag über die Lieferung von PC-21 mit der spanischen Beschaffungsbehörde, der Dirección General de Armamento y Material (DGAM), im Wert von über 200 Millionen Euro unterzeichnet, wie die Pilatus Flugzeugwerke mitteilten. Der Auftrag umfasst ein komplett integriertes Trainingssystem, welches nebst den PC-21 Flugzeugen auch von Pilatus entwickelte und hergestellte Simulatoren sowie Ersatzteile und logistische Unterstützung enthält.

Auf der Suche nach einem neuen, hocheffizienten Ausbildungsflugzeug für das Fortgeschrittenentraining der zukünftigen Militärpiloten Spaniens wurde eine umfangreiche Evaluatation durchgeführt. In der Auswahl waren die aus dem PC-9 hervorgegangene Beechcraft T-6C Texan II aus den USA, die KAI KT-1 aus Südkorea, die brasilianische Embraer Super Tucano und der Pilatus PC-21. Zuletzt sollen sich die T-6C Texan II und der PC-21 gegenübergestanden haben. Als militärische Bezeichnung für den PC-21 ist in Spanien E.27 vorgesehen. Mit ihnen sollen die Piloten unter anderem auf den Einsatz mit F/A-18 Hornet und Eurofighter, den aktuellen Kampfflugzeugtypen der spanischen Luftwaffe, vorbereitet werden.

Oscar J. Schwenk, Verwaltungsratspräsident von Pilatus, ist begeistert über den Grossauftrag aus Spanien: «Ich freue mich sehr, dass wir uns als kleiner Schweizer Flugzeughersteller erneut gegen grosse, internationale Mitbewerber durchgesetzt haben. Das Ergebnis zeigt, dass wir mit unserem PC-21 das weltbeste Trainingssystem überhaupt im Angebot haben. Das Trainingsflugzeuggeschäft ist für uns äusserst wichtig und sichert uns die bestehenden, mehreren Hundert Arbeitsplätze in diesem Bereich am Standort in Stans, wo wir den PC-21 bauen.»

Bereits 2021 will Spanien das Pilotentraining mit Pilatus PC-21 starten. Wie der Einsatz von PC-21 Trainern bei anderen Luftwaffen gezeigt hat, können die Ausbildungskosten im Vergleich zum Einsatz von Jet-Trainern um rund 50 Prozent gesenkt werden. Dabei wird auch massiv weniger Treibstoff benötigt.  Eugen Bürgler