Jetzt will auch Österreich aufrüsten
3. November 2022: Dem österreichischen Bundesheer hat es in den letzten Jahren oder gar Jahrzehnten in vielen Bereichen chronisch an Mitteln gefehlt, um die Streitkräfte ihrem Auftrag angemessen auszurüsten. Das soll sich nun ändern, auch die österreichische Regierung will die Verteidigungsausgaben in den nächsten Jahren in einem historischen Ausmass erhöhen. Im Oktober wurde der Entwicklungsplan „Bundesheer 2032“ präsentiert. Konkrete Angaben, wie es mit der Eurofighter-Flotte weitergeht, machte die Regierung aber noch nicht.
2022 hatte das österreichische Verteidigungsbudget ursprünglich 2,7 Milliarden umfasst – nun soll es um 680 Millionen Euro aufgestockt werden. Das ist aber nur der Anfang. In den nächsten vier Jahren sind Investitionen von 16 Milliarden Euro geplant, das Verteidigungsbudget soll bis 2027 auf jährlich 5,25 Milliarden Euro erhöht werden, was etwa 1,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) entspricht. Damit würden die österreichischen Verteidigungsausgaben gemessen am BIP-Anteil höher liegen als in der Schweiz, in absoluten Zahlen wäre das Armeebudget mit jenem der Schweiz vergleichbar. Ein Schwerpunkt bei der geplanten Streitkräftemodernisierung wird im Bereich Mobilität gelegt. Thematisiert wird in diesem Zusammenhang ein Ersatz für die drei C-130K Hercules Transportflugzeuge. Eine erste Phase der Modernisierung der Helikopterflotte wurde bereits angegangen: Aus Jordanien wurden drei überholte Occasions-UH-60L Black Hawk gekauft, womit die Black-Hawk-Flotte auf zwölf Maschinen wächst. Bereits 2021 wurde der Vertrag über die Lieferung von 18 Leonardo AW169M unterzeichnet, die ab nächstem Jahr unter anderem die immer noch eingesetzten Alouette III ersetzen werden.
Im Plan 2023 wurde auch festgehalten, dass die Mittel zur Überwachung und Verteidigung des Luftraums modernisiert werden müssten. Es bleibt die heisse und in Österreich sehr kontrovers diskutierte Frage, was mit den 15 Eurofightern des Bundesheeres passiert. Diese stammen aus der Tranche 1 und genügen in mancher Hinsicht den heutigen Anforderungen nicht mehr. An der grossen Airshow „Airpower 22“ in Zeltweg hatte sich unter anderen vor allem Saab sehr aktiv gezeigt. Saab bietet Österreich den Gripen als neues Kampfflugzeug an. In ihrem Entwicklungsplan hat sich die österreichische Regierung aber noch nicht konkret dazu geäussert, wie die Zukunft der Eurofighter und der Luftverteidigung allgemein aussehen soll. eb