DLR-A320 fliegt bis am Freitag ab Dübendorf
Diese Woche ist der Airbus A320 D-ATRA des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Dübendorf stationiert. Er startet und landet täglich zweimal, um anschliessend neun bis zehn Anflüge auf die Piste 14 des Flughafens Zürich durchzuführen. Damit wird das Pilotenassistenzsystem LNAS (Low Noise Augmentation System) für den sogenannten Continuous Descent Approach (CDA) weiterentwickelt, wie am Dienstag im Innovationspark in Dübendorf bekannt gegeben wurde.
Die Stationierung des Forschungsflugzeugs in Dübendorf ist beabsichtigt: Wie die Verantwortlichen am Dienstag an einer Medienkonferenz bekannt gaben, eignet sich der Flugplatz Dübendorf ideal dafür, es gibt keine Slots und das Forschungsteam kann sich frei bewegen. Zudem reiht sich diese Forschungswoche in jene des Zeppelins im vergangenen Jahr und in die Parabelflüge mit dem A310 ideal ein. Diese Kampagne findet im Rahmen eines von der Swiss SkyLab Foundation initiierten dreijährigen Projekts statt, das in einem Konsortium zusammen mit der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt EMPA und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) das Pilotenassistenzsystem LNAS (Low Noise Augmentation System) für den sogenannten Continuous Descent Approach (CDA) weiterentwickelt. Dieses System soll Piloten im Alltag dabei helfen, Lärmimmissionen bei Anflügen minimal zu halten und gleichzeitig möglichst ökonomisch anzufliegen, teilen die Projektpartner mit.
Von Dübendorf aus werden für den Flughafen Zürich optimierte Anflugverfahren erforscht, die anhand von rund 70 Anflügen auf die Piste 14 (Nordanflug). Die Flüge finden jeweils zwischen 8.15 Uhr und 10.30 und ab 13.15 Uhr bis um 15.30 Uhr statt. In diesen Zeitfenstern kann die A320 neun bis zehn Anflüge auf die Piste 14 durchführen. Jeweils bei 1000 Fuss (rund 300 Meter) über Grund und etwa drei Meilen (5.5 Kilometer) von der Piste 14 entfernt wird ein Durchstart eingeleitet. Danach erfolgt ein weiterer Anflug. Diese Flüge werden flugmechanisch und aus Pilotensicht untersucht sowie mit sieben Lärmmessstationen entlang der Anflugachse aufgezeichnet. Im Anschluss werden die Flüge mit dem an der EMPA entwickelten Fluglärmmodell SonAIR nachsimuliert um in Form von Lärmkarten Aussagen zur Wirkung dieses Assistenzsystems zu ermöglichen. LNAS soll mittelfristig als industrialisierte Lösung auf regulären Linienflugzeugen implementiert werden.
Das Projekt wird durch das BAZL, den Kanton Zürich, das Bundesamt für Umwelt und durch Eigenmittel der Projektpartner finanziert. Weitere beteiligte Organisationen sind die Skyguide welche während dieser Woche die Testflüge leitet, der Flughafen Zürich für Koordination der Anflüge, 25 Piloten von Swiss, Edelweiss und Lufthansa, welche das neue System erproben, die Luftwaffe, welche die temporäre Stationierung des Forschungsflugzeuges in Dübendorf ermöglicht und die Swissport welche mit ihrem Service am Boden unterstützt.
Parkiert wird die A320 auf der alten Querpiste beim sogenannten „Mirage-Stübli“. Am Freitag, 13. September ist die erste Landung auf dem Flughafen Zürich geplant, wo die A320 übernachten wird, um am Samstag dann nach Braunschweig zu fliegen. Fotoreport Hansjörg Bürgi